Fünf Eismythen: Wer hat’s erfunden?
Italien gilt keineswegs als die Wiege unseres Speiseeises. Forscher schreiben die Erfindung den Chinesen zu. Bei uns war in der Antike zumindest das Sorbet bereits bekannt.
Belegt ist die Vorliebe von Hippokrates oder Alexander dem Großen für die kühle Köstlichkeit. Im 13. Jahrhundert beschreibt Marco Polo ein Eisrezept aus China und Katharina de Medici bringt genau dieses Eis im 16. Jahrhundert nach Frankreich. Die erste deutschsprachige Erwähnung findet sich in einem Kochbuch von 1597. Die erste Eisdiele gab es in Paris im 17. Jahrhundert.
Fünf Eismythen: Woher kommt die Eis-Diele?
Aber warum eigentlich Eis-Diele? Hierfür gibt es gleich mehrere Theorien. In Wien war es fliegenden Händlern verboten, Eis auf der Straße anzubieten. Also verkauften sie aus dem eigenen Dielenfenster heraus. Dagegen spricht nur, dass in Wien, wie auch im Rest Österreichs der Begriff Eisdiele wenig gebräuchlich ist. Dort spricht man vom Eissalon.
Eine weitere Theorie besagt, dass Eis im Nachkriegsdeutschland ebenfalls oft aus dem Fenster heraus verkauft wurde. Um es den kleinen Kunden leichter zu machen wurde ein dickes Dielenbrett untergelegt. Eine dritte Theorie führt nach Norddeutschland. Laut dem Bertelsmann-Wörterbuch der deutschen Sprache bezeichnet die Diele dort einen ebenerdig gelegenen Raum im Haus, der als Werkstatt, Küche oder – Verkaufsraum genutzt wird.
Vielleicht die schlüssigste Erklärung, schreibt man ausgerechnet auch der Hansestadt Hamburg die erste deutsche Eisdiele zu.
Fünf Eismythen: Warum heißen italienische Eisdielen überall gleich?
Egal ob in München, Koblenz oder auf Sylt. Italienische Eisdielen tragen überall die gleichen Namen: Venezia, Dolomiti oder Rialto und so weiter. Die Erklärung dafür ist relativ einfach: Viele italienische Eismacher benannten ihre Gelateria nach der italienischen Region aus der sie selbst stammten.
Fünf Eismythen: Stracciatella ist nicht straciatela
Wer in der Eisdiele Stracciatella bestellt, der freut sich auf ein Milcheis mit Schokostückchen. Wer die gleiche Bestellung im italienischen Sprachraum aufgibt, der wird verwirrte Blicke ernten. Dort bekäme man unter Umständen eine Suppe mit einer Einlage aus Eiern und Gries, Parmesan oder Mehl. Da das Ei mitgekocht wird, ist es (auf italienisch) "straciatela", also zerrissen oder zerfetzt.
Fünf Eismythen: Patentgebühr zu hoch
Spaghettieis wurde nicht in Italien erfunden, sondern in Deutschland. Sowohl der Neusser Eisdielenbesitzer Eliano Rizzardini, als auch der Mannheimer Eismacher Dario Fontanella geben beide an, Ende der 1960er Jahre das Spaghettieis erfunden zu haben. Um das Eis in Form zu bringen, verwendete Fontanella eine eisgekühlte Spätzlepresse. Die Gebühr für die Patentanmeldung in Höhe von rund 200 DM soll dem Eismacher damals allerdings zu hoch gewesen sein.