Die absolute Hochzeit der Musikkassette war in den 80er und 90er Jahren. Dem Walkman sei Dank. Dabei kam das Ding viel früher auf den Markt und zwar eigentlich ausschließlich für die Aufnahme von Sprache, also zur Nutzung in Diktiergeräten. Der Niederländer Lou Ottens hat's 1962 erfunden im Hause Philips. Später war er dann auch verantwortlich für die CD.
Spezialwerkzeug war nötig
Gab es auch den ein oder anderen Bandsalat oder hatte der Rekorder mal wieder das Tape "gefressen", es waren Lösungen da für alle Fälle. Risse konnten filigran mit Klebeband repariert werden und aufgewickelt wurde mit Hilfe eines Bleistifts. Doch das konnte dauern, stecken doch in einer 90-Minuten-Kassette mehr als 135 Meter Tonband.
Besser als die CD
Das Mixtape als selbst kreierter Tonträger wurde etwa Freunden und Freundinnen exklusiv geschenkt. Die britische Musikindustrie ging gegen den Gebrauch vor mit dem Slogan "home taping is killing music" - aufnehmen zerstört die Musik. Und irgendwann kam dann auch die CD als Ablösung der Kassette. Allerdings konnte die Kassette deutlich besser mit Hitze und Staub umgehen als der Silberling.
Absatz- und Nachschub-Schwierigkeiten
Wurden 1991 in Deutschland noch gut 78 Millionen Kassetten verkauft, waren es 2017 nur noch gerade mal 125.000. Obwohl aktuell auch Künstler wie Lady Gaga oder Justin Bieber ihre Musik auf Tape anbieten. Doch die Verkaufszahlen sind nicht das einzige Problem, sondern auch Material und Maschinen. Sowohl zum Beispiel Eisen-3-Oxid als Bandbeschichtung als auch die Aufnahmegeräte der 80er und 90er Jahre sind selten geworden. Mach's gut, liebe Musikkassette.