Alles fing an mit den besten zehn Titeln, die regelmäßig vom Branchenblatt "Billboard" bekanntgegeben wurden. Mittlerweile sind es die aktuell erfolgreichsten 200 Songs. Dazu dann noch Unterkategorien wie Latin, Country oder koreanischer Pop. War früher zur Ermittlung der Rangliste der Verkauf von Notenblättern der Songs entscheidend, sind es heute die reinen Absatzzahlen physischer und digitaler Tonträger.
Der unerwähnte Sinatra
Als erste Nummer 1 in die Geschichte der Billboard Charts ging Tommy Dorsey mit seiner Bigband ein. "I'll never smile again" wurde dabei gesungen vom damals unbekannten Frank Sinatra. Deshalb findet sein Name auch keine Erwähnung in dieser Ur-Top-Ten. Und die vorderen Plätze waren damals Familiensache. Hitparaden-Spitzenreiter Tommy Dorsey folgte nämlich dessen Bruder Jimmy auf Platz zwei.
Weiße Weihnacht bis in den Sommer
So sehr viel mehr später auch Platten, Kassetten oder CDs gekauft wurden, eine Bestmarke wurde bereits früh gesetzt. Bing Crosby stand 1942 mit seinem - auch bei uns populären - Weihnachtslied "I'm Dreaming of a White Christmas" in den USA fast acht Monate am Stück ganz oben der Charts. Also auch, als längst kein Schnee mehr lag und eher schon wieder die Badeshorts getragen wurden.
Deutsch nur einmal top
Ein bisschen Deutsch gab es bereits 1952 an der Spitze der US-Charts mit "Auf Wiedersehen Sweetheart". Außer diesen beiden Wörtchen sang Vera Lynn aber sonst nur Englisch. Durchgehend Deutsch brachte dann der Österreicher Falco ganz nach vorn, auch wenn er ein paar englische Vokabeln in den Titel packte. "Rock me Amadeus" hielt sich 1986 drei Wochen auf der begehrten Position 1. Bis heute die erste und einzige deutschsprachig Nummer 1 in den Billboard Charts.
Aber war da nicht auch Nena?
Das denken ganz viele - aber: nein! Nena gelang es nie, in den Billboard Charts ganz nach vorne zu stürmen. Ja, da gab es den Neue-Deutsche-Welle-Hit "99 Luftballons" - allerdings als "99 Red Balloons". Damit zählt Nena gleich "doppelt nicht". Erstens, weil: "englischer Titel". Und zweitens, weil diese Version es in den US-Billboard Charts nur bis auf Platz 2 schaffte. Hut ab aber trotzdem, Nena!