SWR Sportheldin 2023

Theresa Pekrul - die vorbildliche Fighterin und Sportheldin 2023

Stand
Autor/in
Jürgen Schmidt
Onlinefassung
Johannes Seemüller

Theresa Pekrul ist ein Energiebündel. Die 16-Jährige vom SportClub Rhein-Nahe ist nicht nur eine der besten deutschen Kickboxerinnen. Sie stärkt auch im Kampfkidstraining Kinder und Teenager.

Es geht richtig zur Sache. Kickbox-Training im rheinland-pfälzischen Münster-Sarmsheim. Theresa Pekrul ist voll in ihrem Element. Ihr Bein durchstößt waagerecht die Luft, dann schlägt sie mit ihren Boxhandschuhen Richtung Luca, ihren Freund und Sparringspartner. Kickboxen ist eine körperbetonte Kampfsportart, bei der die Kämpferinnen Boxschläge und Fußtechniken ausführen, wie man sie beispielsweise vom Karate kennt. Im Wettkampf sind ausschließlich Schläge und Tritte erlaubt.

Theresa Pekrul: "Kickboxen passt einfach zu mir"

Pekrul ist 16 und eines der größten deutschen Talente in dieser Sportart. Schon früh krabbelte sie durch den Ring, mit sechs Jahren kam sie zum Kickboxen. "Ich habe auch lange Zeit getanzt. Jedes Mädchen macht Tanzen. Aber Kickboxen ist was anderes, es passt einfach zu mir", sagt sie. Viele seien erstaunt, wenn sie erführen, dass sie kickboxt. "Sie sind ganz baff", grinst sie.

Mittlerweile hat sie schon viele Titel, Pokale, Meisterschaften und Edelmetall gehamstert. Besonders stolz ist sie auf die WM-Bronze-Medaille ihres Jahrgangs. Pekrul ist aber nicht nur aktive Sportlerin, sondern auch Trainerin. Sie hat die C-Lizenz im Kickboxen. "Ich will Vorbild sein und mein Wissen an Kids weitergeben". Dies macht sie in Langenlonsheim beim Sport-Club Rhein-Nahe, einem Integrationsstützpunkt. "Die Kinder und Jugendliche, die ich trainiere, werden durch diesen Sport stärker. Sie wissen, wie sie sich verteidigen können." Schon mit 12 Jahren hat sie Kinder trainiert und stark gemacht. Begleitet wurde sie dabei immer von ihrem Vater Dirk Pekrul.

Vater und Tochter Pekrul - ein Gespann fürs Kickboxen

Es gibt viele Regeln beim Kickboxen. Es geht um Fitness, Technik, Disziplin und Respekt voreinander. Schutzausrüstung für den Kampf ist Pflicht. Dirk Pekrul ist stolz, was seine Tochter und er mit dem Training bewirken können.

"Wir vermitteln Werte. Wir bekommen viele Jugendliche vom Handy weg. Sie verlassen das Haus und kommen in die Bewegung. Sie sehen Theresa als Vorbild."

Weil sie ein Vorbild sein will, nimmt sie auch die Schule ernst. Theresa geht in Stromberg in die Jahrgangsstufe 11. Die Doppelbelastung mit Schule und den vielen internationalen Turnieren und Lehrgängen ist herausfordernd. Aber die 2-3er-Schülerin will unbedingt ihr Abitur machen.

Familie und Glaube als Kraftquelle

Kraft bezieht die junge Frau auch aus ihrem Glauben. Im Hause Pekrul wird der katholische Glaube praktiziert, vor dem Essen wird gebetet. Die Familie ist Energiequelle und Keimzelle, an guten Ratschlägen mangelt es nicht. "Wenn Theresa mal verliert", erzählt ihre Schwester Lara, "dann telefonieren wir. Ich sage ihr dann: 'Theresa, du kannst so stolz auf dich sein. Du hast so viel erreicht. Sei nicht so streng mit Dir selbst.'"

Aber das liegt an ihrem Ehrgeiz. Theresa Pekrul hat sportlich nämlich ein großes Ziel: "Mein größter Traum ist es, Weltmeisterin zu werden. Am besten im nächsten Jahr."

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Jürgen Schmidt
Onlinefassung
Johannes Seemüller