Nico Denz aus Albbruck (Landkreis Waldshut) ist bei der diesjährigen Tour de France der einzige deutsche Starter im deutschen Top-Team Red Bull-Bora-hansgrohe. Dabei muss er sich ganz dem großen Ziel unterordnen: Kapitän Primoz Roglic beim Kampf um das Podest, besser noch um den Tour-Sieg zu unterstützen. Für ihn kein Problem: "Ich bin eigentlich ein Fahrer, der sich bedingungslos aufopfert für alle anderen beziehungsweise die Leader. Als Helfer bei einem Grand-Tour-Sieg dabei zu sein, ist einer meiner großen Träume."
Denz hat durchaus das Zeug, nach zwei Nullrunden die deutsche Siegflaute bei der Tour zu beenden, kann aber wohl nur dosiert auf eigene Rechnung fahren. Vielleicht erhält der Schwarzwälder bei einer der mittelschweren Etappen einen Freifahrtschein. Das Potential für einen Etappensieg hat er allemal.
Denz als Edelhelfer für Primoz Roglic?
Das Ziel von Red-Bull-Bora-hansgrohe ist bei der 111. Ausgabe der "Großen Schleife" der Gesamtsieg für den Slowenen Primoz Roglic. Nico Denz ist dabei ein wichtiges Rädchen im System. "Wir wissen genau, wir sind hier nicht da, um bei der Tour einmal im Kreis zu fahren. Sondern wir sind da, weil wir das Ding gewinnen wollen. Es ist alles auf dieses eine Ziel ausgerichtet." Denz fällt es überhaupt nicht schwer, die Ausnahmestellung seines Kapitäns zu akzeptieren: "Er bringt seinen Namen mit und das merkt man im Feld dann schon, dass er einfach den Respekt des ganzen Peloton hat. Wen er mit am Start ist, dann ist alles ein bisschen einfacher."
Sportliche Zukunft ist geregelt
Erst vor zwei Wochen hat er seinen auslaufenden Vertrag bei Red-Bull-Bora-hansgrohe verlängert. Über die neue Vertragslaufzeit des Allrounders ist nichts bekannt. "Nach meinem ersten sehr erfolgreichen Jahr bei Bora–hansgrohe bin ich glücklich, hier weiterzufahren." Der 30-Jährige war zur Saison 2023 vom Team DSM zur Equipe aus Raublingen gewechselt und hatte in seinem Premieren-Jahr mit zwei Etappensiegen beim Giro d'Italia geglänzt. „Jetzt in einem deutschen Team zu fahren, ist schon etwas Besonderes für mich“, erklärt Nico Denz, der sich in der Truppe von Team-Manager Ralph Denk von Anfang an wohl gefühlt hat.
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Mit Schlager im Ohr radelt es sich schneller
Spitznamen hat Nico Denz ohne Ende: "Von Denzi, Denzfloor, Nico de la Danse .... " In Sachen Musik lässt er nichts über den deutschen Schlager kommen: "Schlager ist allgegenwärtig. Schlagermusik kommt eigentlich immer gut an. Vor allem die Sachen aus den 70igern oder 60igern, die werden ganz gerne gehört, von eigentlich jedem." Natürlich hat er auch während seinen Trainings-Ausfahrten die Flippers oder G.G. Anderson auf den Ohren. Seine ganze Familie, inklusive der drei Kinder, hat er bereits zum Schlager bekehrt. Wie weit er mit einer musikalischen Bekehrung bei seinen Team-Kollegen ist, ist noch unbekannt.