Da kommen gleich zwei Kämpferinnen der Weltklasse aus Baden-Württemberg – und dann kannst Du nur eine zu den Olympischen Spielen nach Paris schicken. Anna-Maria Wagner aus Ravensburg und Alina Böhm aus Böbingen bei Stuttgart sind beide Weltspitze in der 78-Kilo-Klasse – aber nur eine kann ganz oben auf dem Treppchen stehen. Bei der WM in Abu Dhabi war das Anna-Maria Wagner.
Die Ravensburgerin, Nummer 2 der Welt, kämpfte sich souverän ins Finale gegen die Weltranglistendritte, Alice Bellandi aus Italien. Schnell drängte sie die Italienerin in die Inaktivität, lag damit vorn, war die aktivere und klar bessere Kämpferin. In der Kampfverlängerung gewann sie durch Ippon, also die bestmögliche Wertung. Bei den Olympischen Spielen in Paris ist sie damit eine der ganz großen Medaillenhoffnungen im Judo.
Wagner besiegt Olympiasiegerin
Schon für ihren ersten Kampf benötigte sie gerade mal 32 Sekunden, zeigte da bereits ihre tadellose Form. In Runde 2 dann wurde es ernst: Die japanische Olympiasiegerin Shori Hamada stand ihr gegenüber – der Kampf ging in den Golden Score, die zu passive Japanerin bekam die dritte Strafe – der Sieg ging damit an Wagner, die größte Hürde lag damit hinter ihr.
Für Alina Böhm dagegen ging das Turnier ungewöhnlich schnell zu Ende. Bereits ihren zweiten Kampf verlor sie gegen die Polin Beata Pacut-Klotzko. Das heißt auch, dass sie ihre Olympia-Ambitionen fürs Erste begraben muss. Aber: Alina Böhm ist gerade 25 Jahre alt – wenn sie 29 ist, finden wieder Olympische Spiele in Los Angeles statt. Im Jahr 2028 ist sie dann im besten Wettkampfalter. Jetzt aber geht die Fahrkarte für Olympia an die souveräne, zweifache Weltmeisterin Anna-Maria Wagner.