Leichtathletik | Ultratrail

Lukas Schwella stürmt nach 106 Kilometern rund um die Zugspitze ins Ziel

Stand
Autor/in
Hannah Prasuhn

Der junge Trailläufer Lukas Schwella beendete am Samstagvormittag seinen ersten Lauf über mehr als 100 Kilometer. Fast vierzehn Stunden rannte er in den Alpen durch die Nacht.  

13 Stunden, 40 Minuten und 46 Sekunden - für viele Menschen klingt das nach der perfekten Länge Schlaf, um munter in den Samstag zu starten. Lukas Schwella allerdings schlief nicht in der Nacht des vergangenen Freitags auf Samstag. Schwella rannte in dieser Zeit einmal um das Zugspitzmassiv herum, 106 Kilometer mit mehr als 5.000 Höhenmetern. "Ein Genuss", nannte der junge Trailrunner das Abenteuer hinterher. 

Der 21-Jährige beendete den Zugspitz Ultratrail auf dem zwölften Platz und legte ein meisterliches Debüt über die mehr als 100 Kilometer lange Strecke hin. Sein Ziel, durchzukommen und vorne mitzulaufen, hat er erreicht.

Leichtathletik | Trailrunning Ultraläufer Lukas Schwella: der längste Lauf seines Lebens

Lukas Schwella ist 21 Jahre alt und Ultraläufer. Freitagnacht startete er bei seinem ersten 100-Kilometer-Lauf rund um die Zugspitze. Am Ende landete er in 13:40:46 auf Rang zwölf.

Über 700 Teilnehmende in Garmisch-Partenkirchen

"Es war eine abenteuerliche und einzigartige Erfahrung", erzählte Schwella im Ziel. Der Lauf war "unbeschreiblich schön, auch wenn es hart war".  

Um 22:15 Uhr starteten die mehr als 700 Läuferinnen und Läufer in Garmisch-Partenkirchen, um sich die Nacht hindurch mit sich selbst am Berg zu messen. Für viele ging der Lauf bis weit in den folgenden Abend hinein.

Lukas Schwella (r.) steht an der Startlinie.

Das Wetter spielte mit, zumindest bis Lukas Schwella das Ziel erreichte. Danach begann es, in Strömen zu regnen. Für Schwella waren die Bedingungen noch gut, ein wunderschöner Sonnenaufgang und die Natur hätten ihn motiviert, "das Ding zu finishen".  

Aber nicht alles lief einwandfrei: "Meine neue Stirnlampe hat versagt, der Akku hat schon nach vier Stunden aufgegeben", berichtet Schwella. Ersatzbatterien retteten das Malheur und er konnte weiterlaufen.

Wiedersehen mit Freundin als Ansporn

Kurz vor dem Ziel hatte es das Höhenprofil dann nochmal richtig in sich: "Der letzte Anstieg mit 1.000 Höhenmeter hoch und 1.000 Höhenmetern runter hatte nochmal alles aus einem rausgeholt", sagt der Athlet dem SWR. Die Vorfreude, seine "Freundin im Ziel wieder zu sehen", gab ihm die nötige Kraft, die körperlichen und mentalen Strapazen zu bewältigen.  

Lukas Schwella umarmt im Ziel seine Freundin.

Dieses Durchhaltevermögen und die Selbstfürsorge während eines derartigen Rennens nehme Schwella mit in die nächste Zeit - und mit in den nächsten 100-Kilometer-Lauf. Denn eins ist für das Talent klar: "Das mache ich auf jeden Fall nochmal!"

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Autor/in
Hannah Prasuhn