21 Jahre lang hatte die Meeting-Bestweite (19,28 Meter) von Astrid Kumbernuss Bestand. Dann aber betritt Yemisi Ogunleye am vergangenen Wochenende im thüringischen Nordhausen den Ring und stößt die Kugel in ihrem ersten Versuch direkt zum neuen Rekord. "Dass ich da im ersten Stoß direkt so einen treffe, hab ich mir irgendwo gewünscht", sagt Ogunleye, "dass es dann aber auch klappt, war glaube ich für alle eine Überraschung."
19,57 Meter fliegt Ogunleyes Kugel, pulverisiert damit den alten Rekord und bedeutet neue persönliche Bestleitung. Das alles rund ein halbes Jahr vor Olympia. So kann das Jahr starten. "Die Stimmung war einfach hammer", erzählt die 25-Jährige, "auch bei den Athleten untereinander. Da konnte man eigentlich nur gut stoßen."
Vorfreude auf volles Kugelstoß-Jahr
Mit diesem ersten Stoß in 2024 hat sich die Mannheimerin ordentlich Selbstvertrauen geholt für dieses aufregende Leichtathletik-Jahr mit EM, Hallen-WM und eben den olympischen Spielen. "Ich glaube die Vorfreude auf all das, habe ich einfach in diesem Stoß verspürt und dort hineingesteckt", erinnert sich Ogunleye zurück, "ich hab gesehen, dass er über die 19-Meter-Marke geflogen ist. Vielleicht sogar über Meeting-Rekord."
Über die finale Weite, habe sie dann am Ende auch nur staunen können. Ein Faktor dürfte für sicherlich auch gewesen sein, dass sie ganz befreit in den Ring treten konnte. Sämtliche Qualifikationen hatte sie schon mit ihrem WM-Auftritt in Budapest vergangenes Jahr abgehakt.
Ogunleye setzt international Zeichen
Die WM-Zehnte setzte mit ihrer Bestweite in Nordhausen auch international ein Zeichen. Nicht nur, dass sie mit ihrem Stoß die zweifache Weltmeisterin Chase Jackson aus den USA auf Platz zwei verwies, sie liegt damit auch aktuell nur drei Zentimeter hinter der Weltjahresbestleistung. Natürlich ist es noch früh im Jahr, dennoch präsentiert Ogunleye sich bereits jetzt in Topform. Die wird sich hoffentlich konservieren können: Los geht das "Super-Leichtathletik-Jahr" im März mit der Hallen-WM im Glasgow.