Der ehemalige Speerwurf-Weltmeister Johannes Vetter hofft bei seiner Rückkehr nach langer Verletzungspause im kommenden Jahr auf die Qualifikation für die WM Mitte September in Tokio. Der 31 Jahre alte Offenburger arbeitet nach einer Ellenbogen-Operation Mitte Juli an seinem Comeback, seinen bislang letzten Wettkampf bestritt Vetter bei den Deutschen Meisterschaften Ende Juni in Braunschweig. Dort verpasste er nach langwierigen Beschwerden die erhoffte Qualifikation für Olympia.
Die Operation bei einem international anerkannten Spezialisten bezeichnete Vetter rückblickend als die beste Entscheidung, seit August ist er wieder im Training. "Wir sind zufrieden, dass wir schon so viel wurfspezifisch machen können", berichtete Vetter im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Nach Medizinbällen und Kugeln hatte er inzwischen auch schon wieder einen Speer in der Hand.
Vetter trainiert noch immer mit Schmerzen
"Inwiefern der Körper das wegsteckt, wird sich erst im neuen Jahr zeigen", sagte der deutsche Rekordhalter. "Schmerzfrei bin ich nicht." Dies erklärte Vetter aber mit dem Anpassungsprozess, bei dem der Körper auch mit Entzündungen klarkommen müsse. Die Schmerzen seien gut aushaltbar, es gehe darum, die Belastungen auszutarieren.
Eine konkrete Planung für eine Wettkampf-Rückkehr wird es erst im Frühjahr geben. 85 bis 86 Meter peilt Vetter an und spricht von einem Zwischenziel - die WM-Norm des Leichtathletik-Weltverbandes liegt bei 85,50 Metern. Vetters Bestweite von 97,76 Metern aus dem Jahr 2020 ist immer noch die zweitgrößte Weite der neueren Speerwurf-Geschichte.
Vetter trainiert auch an Weihnachten
"Konkret und ehrgeizig liegt im Blut eines Leistungssportlers", sagte der Weltmeister von 2017 zu seinen Zielen. An den Weihnachtsfeiertagen will er sich zwar gut erholen, doch: "Komplett werde ich nicht verzichten auf Training."