Schach-Großmeister Vincent Keymer ist ein Superstar der deutschen Schachszene. Dies stellte er er erneut am Sonntag in Ötigheim (Landkreis Rastatt) unter Beweis. In seiner Partie gegen Pouya Idani aus der Schachabteilung des FC Bayern München einigte sich Keymer mit seinem Gegner zwar auf ein Remis. Allerdings musste der bisher jüngste Schach-Großmeister Deutschlands wieder einige Schachbretter signieren, um so Autogrammjäger glücklich zu machen. "Ich hätte natürlich gerne auf Gewinn gespielt", fasste Keymer das Ergebnis seines Spiels zusammen. Das hätte die Partie aber nicht zugelassen.
Keymer: Stil der Schachbundesliga anders als bei klassischen Turnieren
Laut Keymer, der sich bei der Weltmeisterschaft im Schnellschach 2022 Platz zwei hinter Weltstar Magnus Carlsen sicherte, unterscheidet sich der Stil der Schachbundesliga von "regulären, klassischen Turnieren". Grund dafür sei unter anderem die geringe Vorbereitungszeit, die man vor den Partien habe. Am vergangenen Wochenende waren in der Schachbundesliga zwei "Runden" angesetzt. Während die OSG Baden-Baden am Sonntag auf den FC Bayern München traf, musste Keymers Team bereits am Samstag gegen den Münchner Schachclub Zugzwang 82 spielen. Ein ganzes Wochenende durchzuspielen, ist laut Keymer ein "hartes Programm".
Psychologie Macht Schach schlau?
Mit der Netflix-Serie "Damengambit" wurde Schach populärer. Wer Schach spielt, gilt als schlau. Doch steigert es wirklich die Intelligenz? Was lässt sich dabei fürs Leben lernen?
Bei derartigen Schwierigkeiten, die der Bundesliga-Wettbewerb mit sich bringt, hilft dem gebürtigen Mainzer seine Erfahrung. Trotz des jungen Alters spielt der Großmeister bereits seit vielen Jahren im Oberhaus des deutschen Schachs. Mittlerweile habe er sich auch an die Startzeit am Sonntagmorgen gewöhnt, erklärte Keymer gegenüber SWR Sport. Für viele Spieler, zu denen er sich selbst auch dazu zähle, sei dies "nicht unbedingt die Lieblingszeit". Für die OSG Baden-Baden geht die Saison am 3. Februar weiter. Dann spielt Keymers Team beim USV TU Dresden.