Lean Bergmann und kein Ende: Der Wirbel um den Stürmer der Eisbären Berlin geht im Play-off-Viertelfinale der Deutschen Eishockey Liga (DEL) weiter. Nach seinen provozierenden Gesten vor der Mannheimer Fankurve und anschließendem Faustkampf mit Vizeweltmeister Leon Gawanke bei der 2:4-Niederlage der Adler Mannheimer gegen die Eisbären Berlin am vergangenen Mittwoch legte Bergmanns Ex-Klub Mannheim am Freitag nach.
"Lean hatte bei uns einen Vertrag, war gefühlt alle drei Monate mit seinem Agenten bei mir im Büro, hat diesen oder jenen Wunsch geäußert. Der letzte Wunsch war damals, aus familiären Gründen nach Iserlohn zu gehen. Wir haben all diese Wünsche erfüllt", berichtete Adler-Geschäftsführer Matthias Binder am Rande der 2:3-Niederlage am Freitag in Spiel drei der Best-of-seven-Serie bei MagentaSport: "Deswegen war diese Aktion von Lean nach seinem Tor nicht respektvoll unserem Verein gegenüber. Das gehört sich nicht. Und das ist auch eine Charakterfrage."
Eisbären kritisieren Vorgehen der Adler Mannheim
Bergmann, der aus dem Sauerland stammt, hatte sowohl in der Jugend als auch von 2021 bis 2022 in der DEL in Mannheim gespielt. Dann kehrte er auf Leihbasis nach Iserlohn zurück, ehe er im vergangenen Sommer nach Berlin wechselte. Auf den provokanten Jubel nach seinem 3:2-Siegtor am Mittwoch hatten die Adler bereits mit einer ungewöhnlichen Aktion reagiert und ihren Fans angeboten, alte Mannheimer Bergmann-Trikots gegen einen Gutschein zurückzugeben. Die Berliner konterten mit einem Rabatt auf das Eisbären-Jersey des Stürmers und einem Puck mit dessen Jubelpose.
Eisbären-Geschäftsführer Thomas Bothstede kritisierte am Freitag die Mannheimer Reaktionen: "Die Art und Weise finde ich nicht in Ordnung." Um die Bergmann-Posse zu beenden, schlug er vor, die Geldstrafen der DEL für Bergmann und Gawanke nach der Boxeinlage "für einen guten Zweck" zu spenden, ebenso wie Beträge für jedes verkaufte Trikot und jeden verkauften Puck. Sollte die Liga nicht zustimmen, "packt Lean die Summe noch mal drauf". Beim Berliner Sieg am Freitag, der die 2:1-Führung in der Best-of-seven-Serie bedeutete, ging Bergmann bis auf vier Strafminuten leer aus. Gawanke, in Berlin geboren und ausgebildet, traf dagegen für Mannheim.