Bereits vor dem ersten Bully hatten sich die Mannheimer Fans unter den 13.600 in der ausverkauften Arena auf einen Berliner eingeschossen. Ex-Adler Lean Bergmann, der nach seinem Siegtreffer beim letzten Spiel in Mannheim das Publikum provozierte, wurde mit Plakaten und Sprechchören verhöhnt. Auf dem Eis war Bergmann immer wieder beliebtes Ziel für einen kernigen Check.
Berliner Führung durch Marcel Noebels nach 17 Minuten
Nach zwei Niederlagen aus den ersten drei Duellen waren die Mannheimer an diesem Sonntag im Heimspiel bereits unter Sieg-Zwang, um am Dienstag in Berlin nicht bereits vor dem vorzeitigen Aus zu stehen. Das Team von Trainer Dallas Eakins machte von Beginn an mächtig Druck vor dem Gehäuse des auch diesmal wieder famosen Berliner Keepers Jake Hildebrand, der US-Amerikaner zeigte sich erneut stabil.
Im Gegenzug setzten die Gäste in diesem hitzigen Aufeinandertreffen vereinzelt Nadelstiche vor dem Mannheimer Torhüter Arno Tiefensee. Und drei Minuten und 40 Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels folgte die eiskalte Dusche für die Kurpfälzer: Berlins Nationalstürmer Marcel Noebels schoss mit seinem 17. Saisontreffer das 1:0 für die Gäste. Eine Chance, ein Tor - effizienter geht es nicht. Die Adler waren dagegen, wie so oft in den vergangenen Spielen, hoch engagiert, mit viel Zug zum Tor aber im Abschluss erfolglos.
Top-Chancen für Mannheim im zweiten Drittel
Im zweiten Drittel hatten die Mannheimer zunächst bei einer Strafzeit für Leon Gawanke bange Situationen zu überstehen, konterten aber in Unterzahl gefährlich. Tom Kühnhackl hatte frei vor Hildebrand den Ausgleich auf dem Schläger, zog den Puck aber am Tor vorbei. Zwei Minuten später der nächste Hochkaräter für Center Linden Vey. Auch der Kanadier blieb erfolglos. Die Scheibe rutschte parallel zur Torlinie am Gehäuse vorbei. David Wolf zum Dritten, der Routinier machte es freistehend vor dem Berliner Gehäuse nicht besser. Auch ein Konter von David Wolf fand nicht ins Ziel. Das Anrennen der Adler nach zwei Dritteln in Zahlen: 30 Torschüsse, null Treffer - erschütternd aus Mannheimer Sicht.
Berlin entscheidet im Powerplay das Spiel für sich
Auch im Schlussabschnitt bot sich ein ähnliches Bild. Mannheim suchte verzweifelter nach dem Ausgleich. Berlin um den überragenden US-Amerikaner Hildebrand ließ zunächst nichts zu. Erst acht Minuten vor Spielende war der Torschuss-Bann gebrochen. Der Kanadier Jordan Szwarz traf zum erlösenden 1:1-Ausgleich. Die Mannheimer Euphorie wurde jedoch jäh gestoppt: Zwei Minuten und elf Sekunden vor Spielende folgte der entscheidende Rückschlag für die Mannheimer. Top-Scorer Matthias Plachta musste eine Zwei-Minuten-Strafe absitzen und Berlins Tobi Eder schloss einen schnellen Spielzug in Überzahl mit einem satten Schuss unters Tordach zum 2:1 für die Eisbären ab. Und als Dallas Eakins Keeper Tiefensee für einen sechsten Feldspieler vom Eis nahm, setzte Manuel Wiederer den Puck zum 3:1-Endstand ins leere Adler-Gehäuse. Der dritte Sieg im vierten Viertelfinalspiel für die Hauptstädter.
Fünfte Partie am Dienstag in Berlin bereits die Entscheidung?
Die fünfte und möglicherweise bereits entscheidende Partie der Best-of-Seven-Serie wird am Dienstag (19.30 Uhr) in Berlin angepfiffen. Mit einem weiteren Sieg könnten die Eisbären den Halbfinal-Einzug perfekt machen. Mannheim steht hingegen vor dem Aus. Es wäre das Spiegelbild einer enttäuschenden Saison.