Laufen lernen, also Joggen am Stück, ist die Entdeckung der Langsamkeit. Zu langsam gibt es nicht, es gibt nur zu schnell, sagt Dieter Baumann. Er wurde 1992 Olympiasieger über 5.000 Meter, heute bezeichnet er sich als Breitensportler, besser gesagt als "Lebensläufer".
Wichtig, so Baumann, ist die Entdeckung der Langsamkeit und der Gehpausen. Wer sich am Anfang zu viel zumutet wird keinen Spaß am Laufen haben.
Jeder kann "Laufen" lernen, so Baumann. Das Ziel, 30 Minuten Joggen am Stück, heißt aber nicht, dass man sofort losrennen muss. Der Baumannsche Trainingsplan sieht vor, dass man nach sechs Wochen Training 30 Minuten am Stück laufen können sollte. Also "no ned hudla", wie der Schwabe sagt. Laufen und Gehen wechseln sich am Anfang ab. Gehpausen sind wichtig und richtig.
Und so startet der Trainingsplan von Dieter Baumann für Einsteiger mit zehn mal einer Minuten Laufen mit je einer Gehpause von einer Minute dazwischen. Mit sanften Steigerungen geht das weiter, bis die Einsteiger*innen nach sechs Wochen in der Lage sind 30 Minuten am Stück zu laufen.
Wichtig ist, dass man dran bleibt, d.h. mindestens drei mal pro Woche läuft. Am besten immer an den gleichen Tagen, zur gleichen Uhrzeit. Durch Regelmäßigkeit soll eine Selbstverständlichkeit rund ums Laufen entstehen, so Baumann.
Da die Trainingseinheiten aber zunehmend länger und der Umfang größer wird, muss man dem Körper Zeit geben sich anzupassen. Wer immer zu schnell läuft ist immer müde. Beim Laufen geht es vor allem darum, dass man sich wohl fühlt. Laufen nach Gefühl, das Wohlfühltempo finden, das ist die Kunst. Man sollte während des Joggens noch ganze Sätze sprechen können. Oder wie es der Meister der Laufkunst ausdrückt: Man sollte Laufen ohne zu Schnaufen.