Immer wieder ging SC-Freiburg-Trainer Julian Schuster an die Linie seiner Coaching-Zone und reckte fordernd die Hände zu Schiedsrichter Tobias Welz. Genau wie die meisten der 34.700 Zuschauer im Freiburger Stadion wollte auch Schuster endlich den Abpfiff hören - und bekam diesen wenig später auch. Der verdiente 3:1-Sieg (1:1) gegen den VfB Stuttgart war zu diesem Zeitpunkt in trockenen Tüchern. Dass der Sport-Club den Baden-Württemberg-Rivalen aus Stuttgart schlagen würde, zeichnete sich aber schon seit dem dritten Freiburger Tor klar ab.
Schuster: "Hätten Deckel früher draufmachen können"
"Ich bin natürlich sehr erfreut über die Art und Weise, wie sich die Mannschaft heute präsentiert hat. Auch nach frühem Rückstand", sagte Schuster im SWR-Interview nach Spielende. Nach dem Tor von Stuttgarts Ermedin Demirovic in der zweiten Minute kam Freiburg besser in die Partie als die Schwaben, der Ausgleich durch Kübler nach 26. Minuten war die Folge. In der zweiten Halbzeit drehten dann Ritsu Doan und erneut Kübler die Partie komplett für den SC. Das spreche für den Charakter "der Jungs", sagte der neue Freiburg-Trainer. Er lobte die Leistung seiner Verteidigung: "Wir hätten den Deckel noch ein Stück weit früher draufmachen können. Dennoch ist mir auch wichtig, wenn wir dann 3:1 führen, dass wir dann eben keine Torchancen mehr zulassen, sondern wirklich sehr diszipliniert das zu Ende verteidigen. Und das hat die Mannschaft sehr gut getan."
Doppeltorschütze Kübler: "Ein, zwei Griffe" in der Trinkpause
Auch für Doppeltorschützen Lukas Kübler hatte Schuster, Nachfolger des langjährigen SC-Trainers Christian Streich, einige warme Worte übrig: "Wir wissen, dass der Kübi Tore schießen kann. Wir brauchen das aber von vielen Spielern einfach, diese Torgefahr. Und es war heute der Kübi und darüber freuen wir uns sehr."
Und auch der Torschütze selbst freute sich im SWR-Interview über seinen Doppelpack. "Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal zwei Tore gemacht habe", sagte der glückliche Kübler. "Und jetzt im Derby gegen Stuttgart. Ich hoffe, ich werde mich noch lange daran erinnern." Der 31-jährige Verteidiger sprach von "ein, zwei Griffen", die der SC Freiburg in der Trinkpause kurz vor dem 1:1-Ausgleichstreffer vorgenommen hätte. "Die haben sofort gepasst, das war echt top. Und deswegen konnten wir dann zurück ins Spiel."
Sollten die Griffe und Kniffe des neuen Freiburger Trainers auch in Zukunft so schnell zum Erfolg führen, steuern Julian Schuster und sein Team stressfreien Zeiten entgegen. Mit dem FC Bayern München wartet am Sonntag in einer Woche (1.9., 17:30 Uhr, live im Audiostream auf Sportschau.de) aber schon die nächste schwere Aufgabe.