Daniel Gleiber hatte Mainz in der 25. Minute in Führung geschossen, ehe Noah Darvich (34.) und Dani Rodriguez (48.) die Partie zugunsten des Favoriten zwischenzeitlich drehten. Doch die Rheinhessen steckten nicht auf und kamen durch Philipp Schulz zum 2:2-Ausgleich (73.). Das war gleichzeitig der Endstand nach 90 Minuten, das Match wurde somit im Elfmeterschießen entschieden. Dort hatten die Mainzer das bessere Ende für sich, nach jeweils sieben Schützen hieß es 6:5 für die Gastgeber.
Mainz 05, das im April deutscher Meister geworden war, startete mit zwei U17-Weltmeistern: Louis Babatz stand im Tor, Maxim Dal in der Abwehr. Barcelona bot mit Darvich ebenfalls einen U-17-Weltmeister auf. Der offensive Mittelfeldspieler war im Sommer 2023 vom SC Freiburg zu den Katalanen gewechselt.
Vor knapp 8.000 Zuschauern im ausverkauften Bruchwegstadion entwickelte sich zunächst ein ausgeglichenes, aber chancenarmes Spiel, das sich weitgehend im Mittelfeld abspielte. Beide Teams traten mit gegenseitigem Respekt auf und neutralisierten sich zunächst weitgehend.
Mainz nutzt gleich die erste Chance
Mit der ersten guten Gelegenheit der Partie ging Mainz 05 dann in Führung. Kapitän Gleiber traf nach Vorlage von Tim Müller zum 1:0 für die Gastgeber (25. Minute). Die Freude hielt indes nur kurz, denn wenig später traf ausgerechnet Darvich per Kopf zum 1:1-Ausgleich (34.). Kurz darauf hätten die jetzt stärker werdenden Katalanen dann in Führung gehen müssen, doch Albert Navarro traf nach einem Querpass wenige Meter vor dem Mainzer Tor den Ball nicht richtig (38.).
Barcelona geht mit einem Traumtor in Front
Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit machte es Barca dann besser. Der bereits in den ersten 45 Minuten stark aufspielende Rodriguez traf nach einem Alleingang über das halbe Feld zum 2:1 für die Spanier (48.).
Nach dem Ausgleich glückt Gleiber fast der "Lucky punch"
Nach etwas mehr als einer Stunde wurde Mainz dann wieder aktiver - und das zahlte sich in der 73. Minute aus. Nach einem Querpass von Marcel Kalemba traf Schulz zum 2:2-Ausgleich. Im Anschluss waren beide Teams mehr auf Sicherheit bedacht - und doch hätte Gleiber fast den "Lucky punch" für die 05er gesetzt. Sein Schuss aus knapp 30 Metern ging an den Pfosten des Barca-Tores (87.). Der Mainzer Kapitän verpasste somit seinen zweiten Treffer nur haarscharf.
Mainz 05 mit dem glücklicheren Ende
Letztlich blieb es beim 2:2 - damit musste die Partie im Elfmeterschießen entschieden werden. Dort hielt 05-Keeper Babatz den vierten Versuch von Barcelona durch Marc Bernal, während alle anderen Schützen bis dahin trafen. Gleiber hätte somit mit dem fünften Elfmeter für Mainz alles klar machen können, doch er verschoss ebenfalls. Somit ging auch das Elferschießen in die Verlängerung. Während Mainz 05 jeweils vorlegte, scheiterte Pau Prim, der siebte Schütze für Barcelona, erneut an Babatz.
Somit hieß es letztlich 6:5 nach Elfmeterschießen für die Gastgeber, die somit im Achtelfinale der Youth League stehen. Für Barca, den zweimaligen Sieger der Jugend-Königsklasse (2014, 2018), endete die Reise dieses Jahr frühzeitig.
Für den 1. FSV Mainz 05 war das Match gegen Barca eines der größten Nachwuchsspiele der Vereinshistorie. Bereits vor der Partie war die Vorfreude auf Seiten den Rheinhessen deshalb riesengroß gewesen. "Den FC Barcelona zu ziehen - das ist natürlich für uns ein absolutes Highlight", hatte Volker Kersting, Chef des Nachwuchsleistungzentrums, dem SWR gesagt.
So erfolgreich war die A-Jugend der 05 vorher noch nie auf internationaler Ebene gewesen. Der Mainzer Nachwuchs hatte sich zuvor in den ersten beiden K.o.-Runden gegen NK Maribor (1:1, 2:0) und Dinamo Minsk (1:1, 2:1) durchgesetzt. Nun - nach dem dramatischen Sieg gegen den FC Barcelona - geht die Reise vorerst weiter. Das Achtelfinale wird am Freitag, den 9. Februar, ausgelost.