Alexander Hack

Fußball | Bundesliga

Alexander Hack nach Saudi-Arabien - gemischte Reaktionen auf den Wechsel

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Nach neun Jahren bei Mainz 05 wechselt Alexander Hack nach Saudi-Arabien, in die zweite Liga. Zu seinem neuen Engagement beim Al-Qadsiah FC gibt es geteilte Meinungen, auch bei den Fans.

Gemunkelt wurde schon seit einigen Tagen, am Montagabend bestätigte Mainz 05 die Gerüchte um Alexander Hack offiziell. Der 29-jährige Innenverteidiger wechselt nach neun Jahren in Mainz jetzt nach Saudi-Arabien. Dort wird er beim Al-Qadsiah FC in der zweiten Liga spielen, trainiert vom ehemaligen englischen Nationalspieler Robbie Fowler. Hack ist einer von zahlreichen Fußballprofis, die in den Wüstenstaat wechseln. Bisher waren es vor allem große Namen, wie Cristiano Ronaldo (Al-Nassr FC) oder Karim Benzema (Al-Ittihad Club), die mit ihren Wechseln für Aufsehen sorgten. Aber Hack ist der erste Bundesliga-Spieler, der in die zweite Liga wechselt. Auch deshalb gibt es besonders viele Reaktionen auf diesen Transfer.

Die Social Media-Kommentare sind gemischt

Auf dem Online-Nachrichtendienst X (früher Twitter) diskutieren Fußballfans intensiv über den nächsten Schritt in Hacks Karriere. Viele Anhänger von Mainz 05 bedauern den Wechsel des Verteidigers, zeigen aber Verständnis: "Kann Hacki nur verstehen. Lass den 3-4 Jahre dort kicken und ein entspanntes Leben haben. Er hat dann ausgesorgt", schreibt der User @Bengelfan, und @DirkFi ist der Meinung: "Er wäre schön blöd wenn er die Kohle nicht mitnehmen würde. Jeder würde das so machen in seiner Situation. Da verdient er sicher auch noch viel mehr als in Mainz oder in jeder anderen BuLi Mannschaft. Alles Gute!". Zahlreiche User verstehen also Alexander Hack - die Wechsel von Starspielern, die längst finanziell ausgesorgt haben, sehen sie dabei deutlich kritischer.

Auch heftige Kritik zum Hack-Wechsel

Doch es gibt auch 05er, die das anders sehen. Sie fühlen sich und vor allem den Verein von Hack verraten. @Milten92 schreibt "Offensichtlich stand er nie hinter den Werten von Mainz 05. Schade." und @19eddie05 ist der Meinung: "Wir müssen uns einfach damit anfreunden, dass Fußballer Werte nicht für so wichtig halten wie wir Fans. Gibt bestimmt Ausnahmen die das auch wirklich leben, der Großteil wird aber schnell seine Werte über Bord werfen." Für die Podcaster "Die Hinterhofsänger" gibt Hack mit dem Wechsel "seine Werte am Flughafen" ab.

Done Deal, Hacki wechselt in die 2. saudiarabische Liga. Bub, wir lieben dich, aber da biegst du falsch ab. #Mainz05 pic.twitter.com/XN3Uwnls5C

Saudi-Arabien als finanzielles Fußball-Mekka

Insgesamt werden die zahlreichen Wechsel von Fußballern nach Saudi-Arabien in Deutschland sehr kritisch gesehen. Sportlich sind die saudi-arabischen Ligen noch weiter hinter den europäischen angesehen. Aber die Clubs haben erhebliche finanzielle Mittel, locken damit Stars zu sich. Die Kommerzialisierung des Fußballs, die gerade die aktive Fanszene in Deutschland immer wieder kritisiert, findet damit ihren Höhepunkt. Kritik an Wechseln gibt es aber vor allem auch aufgrund der politischen Gegebenheiten im Wüstenstaat. Ramin Sina, ARD-Korrespondent für die arabische Welt, beschreibt die Herrschaft des Kronprinzen bin Salman: "Politische Gegner werden hingerichtet, Journalisten werden ins Gefängnis geworfen, Kritiker werden verfolgt und es gibt keinerlei Anzeichen, dass sich daran in nächster Zeit etwas ändert."

Die sportliche Offensive von Saudi-Arabien läuft inzwischen seit mehreren Jahren. Die großen Vereine werden mit Geld aus Staatsfonds gefördert, um zu wachsen und populäre Fußballer ins Land zu holen. Und Saudi-Arabien will noch mehr: Ziel ist es laut Sina, so früh wie möglich eine Fußball-Weltmeisterschaft auszurichten, bestenfalls schon 2030. "Sie sind jetzt auf der Fußballweltkarte angekommen und sie sind gekommen, um zu bleiben", erklärt er.

Hack mit emotionalen Abschiedsworten

Alexander Hack wechselt in ein anderes Land und eine andere Kultur. Und das tut er sicher nicht unüberlegt. Natürlich habe er sich viele Gedanken gemacht, heißt es in der Pressemitteilung des Vereins. "Ich habe viele Gespräche mit den Verantwortlichen und auch mit Robbie Fowler geführt und bin nun gespannt darauf, mir selbst ein Bild zu machen", so Hack in der Meldung. Auf den Social Media-Kanälen des Vereins verabschiedet sich Hack mit einem emotionalen Video von den Fans, das mit den Worten endet: "Im Herzen werde ich immer Mainzer sein. Das ist mein Verein, der mich zum Profi gemacht hat und wird auch immer mein Verein bleiben."

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