Für eine gute Minute übernahm Mittelfeldspieler Nadiem Amiri die Rolle des Kaderanalysten beim 1. FSV Mainz 05. "Wir brauchen auf jeden Fall noch zwei, drei neue Spieler. Ich glaube, das muss jedem bewusst sein und ich glaube, dass das auch natürlich unseren Bossen bewusst ist", sagte der 27-Jährige nach dem 1:1 am ersten Spieltag der neuen Bundesliga-Saison gegen den 1. FC Union Berlin. "Überall - also hinten, Mitte, vorne" brauche der Club Neuzugänge, betonte Amiri, der die 05er gegen Union mit einem herrlichen Freistoßtreffer in Führung brachte.
Remis zwischen Mainz und Union Bo gegen Bo: Hitziges dänisches Trainerduell ohne Sieger
Zwischen dem Mainzer Trainer Bo Henriksen und Union-Berlin-Trainer Bo Svensson wurde es zeitweise hitzig. Unmut herrsche unter den dänischen Trainern aber nicht.
Sportdirektor Bungert lässt sich nicht in die Karten schauen
Während Amiri offensiv mit dem Thema umging, hielt sich der eigentliche Kaderanalyst des FSV - Sportdirektor Niko Bungert - zurück. Man müsse das Spiel gegen Union analysieren. "Und dann müssen wir uns da klarwerden, wo wir noch was machen wollen, ob wir noch was machen wollen."
Bis Freitagabend um 20.00 Uhr haben die Klubverantwortlichen Zeit, um neue Spieler zu holen. Dann nämlich endet die Transferperiode in Deutschland.
Abgang von Brajan Gruda schmerzt
Schon nach dem Sieg in der ersten Runde des DFB-Pokals beim SV Wehen Wiesbaden hatte Bungert betont, dass er mit dem Kader grundsätzlich zufrieden sei - trotz schmerzhafter Abgänge wie von Brajan Gruda zum Premier-League-Club Brighton & Hove Albion und Leandro Barreiro zu Benfica Lissabon sowie des Leihendes von Sepp van den Berg (FC Liverpool).
Zumindest über weite Strecken der Partie gegen Union bestätigte die Mannschaft Bungerts Eindruck mit Blick auf den Kader. Vor allem in den ersten 20 Minuten nach der Pause war der FSV klar überlegen und hätte nach dieser Druckphase durchaus höher führen können als mit 1:0. Dann glich das Team des früheren Mainzer Spielers und Trainers Bo Svensson aus und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch in der Schlussphase.
Bell mit Bundesliga-Comeback zum Geburtstag
"Ich hatte das Gefühl, dass wir noch ein bisschen mehr im Tank hatten", sagte Abwehrspieler Stefan Bell, der an seinem 33. Geburtstag nach einer halben Stunde für den angeschlagenen Maxim Leitsch in die Partie gekommen war. Bell kam zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz seit Dezember 2023, nachdem er in der vergangenen Rückrunde wegen einer Herzmuskelentzündung ausgefallen war. Er sei zufrieden mit seinem Comeback, betonte der Routinier. "Ich habe auf jeden Fall mehr Minuten bekommen, als ich mir erhofft habe. Daher bin ich erst mal glücklich."
Die Mannschaft habe noch in allen Bereichen Potenzial, sagte Bell. "Das betrifft den Ballbesitz, das betrifft auch das Verteidigungsverhalten, das Anlaufen." Neuzugänge könnten ein Mittel sein, um diese Potenziale auszuschöpfen.