Man kann sich der positiven Aura von Bo Henriksen kaum entziehen. Der Däne sprüht vor Energie, die er auf sein Gegenüber übertragen möchte. Mit ihm als Trainer muss der Klassenerhalt gelingen, eine Alternative gibt es nicht. Und das Ergebnis seines Mentalcoachings ist bereits sichtbar. Die Mainzer konnten zuletzt der Übermannschaft dieser Saison durchaus Paroli bieten. Das 1:2 gegen Bayer Leverkusen war durch den Patzer von Torhüter Robin Zentner etwas unglücklich, ein Unentschieden wäre durchaus möglich gewesen und hätte sich wie ein Sieg angefühlt.
Bo Henriksen: Wir sind ein unangenehmer Gegner
Trotzdem bleibt die Erkenntnis, dass die Mannschaft zu einer Leistungssteigerung fähig war. "Wir müssen einfach unser Spiel spielen. Wenn wir das tun, dann sind wir ein schwieriger Gegner für jeden. Wir können nerven, wir können richtig Druck machen und sind sehr dynamisch. Jeder konnte das zuletzt sehen und ich hoffe, auch unsere eigenen Spieler selbst wissen das. Und dann werden wir irgendwann auch die Ergebnisse bekommen, die wir brauchen", sagt Henriksen und ergänzt: "Manchmal dauert das etwas länger, aber manchmal geht es auch schnell. Ich hoffe, dass wir schon am Samstag gewinnen. Und dann geht es eben immer weiter. Im Moment haben wir vor allem den Relegationsplatz im Blick, das ist erstmal das nächste Ziel."
Relegationsplatz im Fokus
Die Kölner auf dem Relegationsplatz sind nur zwei Punkte entfernt, das rettende Ufer, sprich Platz 15, ist momentan zehn Punkte entfernt. Das scheint erstmal außer Reichweite, auch wenn Henriksen nicht der Typ ist, der das vorzeitig abschreiben würde. "Ich habe schon viel erlebt im Fußball. Die Hauptsache ist, die Dinge zu ändern, die nicht rund laufen. Meine Spieler haben immer gesehen, zu was sie fähig sind, wenn sie an einem Strang ziehen und wenn sie Spaß haben und zusammenhalten. Ich glaube, das ist das Wichtigste im Moment in unserer aktuellen Situation. Es ist klar, dass es nicht einfach wird, das wissen wir schon lange. Jedes Spiel ist ein Endspiel für uns, aber wir müssen das annehmen und einfach Spaß dabei haben", so Henriksen. Spaß ist ohne Zweifel das Lieblingswort des Dänen.
Worten müssen Taten folgen
Am kommenden Samstag heißt der Gegner nun Borussia Mönchengladbach. Da wäre eine Niederlage eine Enttäuschung, die sich die Mainzer eigentlich nicht mehr leisten können. Und selbst ein Unentschieden wäre zu wenig. Mit dem neuen Selbstbewusstsein der Mainzer könnte aber auch ein Sieg gelingen. Hauptsache, man glaubt daran, das ist das Credo von Henriksen: "Wenn wir unseren Job machen, bin ich zuversichtlich, dass wir eine Chance haben. Denn ich habe in den vergangenen zwei Woche gesehen, dass die Spieler bereit sind, hart zu arbeiten. Sie sind hungrig, sie arbeiten gut zusammen, es ist eine gute Truppe. Jeder zieht mit und es geht in die richtige Richtung. Wenn du diese Qualitäten alle mitbringst, dann liegt es nur an uns. Wir müssen es eben auch zeigen, nicht nur darüber sprechen." Klingt ganz einfach, aber so ist der Fußball ja meistens auch.