"Wenn er erklärt, dass der Ball eckig ist, dann glauben ihm das alle", hatte der Meistertrainer des 1. FC Kaiserslautern, Otto Rehhagel, einmal über Franz Beckenbauer gesagt. Am Sonntagabend ist der "Kaiser" im Alter von 78 Jahren gestorben. Auch im Südwesten hat die Fußball-Legende Eindruck hinterlassen - sowohl bei Fußballern und Funktionären als auch bei Fans.
IOC-Präsident Thomas Bach, der in seiner aktiven Fechtlaufbahn in Tauberbischofsheim aktiv war, trauert um die Ikone. "Er war eine Legende des Sports - weit über den Fußball hinaus. Für mich persönlich ist er über mehr als vier Jahrzehnte hinweg ein guter und treuer Freund gewesen, auf den man sich immer verlassen konnte", sagte Bach.
Thomas Bach: "Hat sich um den Sport verdient gemacht"
Der 70-Jährige stellte Beckenbauers "Nahbarkeit und seine Bescheidenheit im Umgang mit allen Menschen sowie sein von Herzen kommendes, großes karitatives Engagement" heraus: "Durch diese Charaktereigenschaften und seine einzigartigen sportlichen Erfolge als Spieler, Bundestrainer und Präsident des Organisationskomitees der Fußball-WM 2006 in Deutschland hat er sich um den Sport in Deutschland wie kaum ein anderer verdient gemacht", sagte Bach.
Die "Begegnungen und Gespräche" mit Beckenbauer werde er "schmerzlich vermissen. Das IOC wird ihn in ehrenvoller und dankbarer Erinnerung behalten. Meine Gedanken sind bei seiner lieben Frau Heidi, die ihn in der schweren Zeit seiner Krankheit so liebevoll betreut hat, seinen Kindern und seiner Familie".
Auch Bundestrainer Nagelsmann kondoliert
Auch der ehemalige Hoffenheim- und jetzige Bundestrainer Julian Nagelsmann verneigt sich vor Beckenbauer und sagt, den Titel "Lichtgestalt des deutschen Fußballs" habe er zurecht getragen: "Wenn Franz Beckenbauer einen Raum betrat, hat der Raum geleuchtet. Bis zuletzt umgab ihn eine Aura, an der auch die gesundheitlichen Probleme und Schicksalsschläge, die er zu verkraften hatte, nicht rütteln konnten. Ich bin dankbar und stolz, dass ich ihn kennenlernen durfte, und werde ihn in liebevoller Erinnerung behalten."
Christian Heidel: "Wir verneigen uns"
Sportvorstand Christian Heidel vom FSV Mainz 05 würdigte Beckenbauer als großartige Persönlichkeit: "Wir verneigen uns vor dem Menschen Franz Beckenbauer und seinem Lebenswerk. Sein Tod macht uns sehr traurig, das ist ein unglaublich großer Verlust für den Fußball, nicht nur in Deutschland", so Heidel.
Er sei einer der besten Spieler gewesen, "den unser Planet jemals gesehen hat, und die prägende Persönlichkeit des deutschen Fußballs, der ihm so viel verdankt. Ich werde ihn aus meinen Kontakten mit ihm als großartige Persönlichkeit in Erinnerung behalten. Meine und unsere Gedanken sind bei seiner Familie, seinen Freunden und Weggefährten".
VfB würdigt Beckenbauer als Jahrhundert-Sportler
Würdigung erfährt Beckenbauer auch vom VfB Stuttgart. Beckenbauer habe den deutschen und internationalen Fußball über Jahrzehnte hinweg geprägt "wie kaum ein Zweiter", so VfB-Präsident Claus Vogt: "Er ist und bleibt einer der Größten unseres Sports weltweit - eine Fußball-Legende und der größte Fußballspieler, den Deutschland je hervorgebracht hat. Der VfB Stuttgart trauert mit der Familie Beckenbauer und dem FC Bayern München. Wir werden Franz Beckenbauer ein ehrendes Andenken bewahren", so Vogt weiter.
Auch der Vorstandsvorsitzende des VfB Stuttgart, Alexander Wehrle, trauert um Beckenbauer: "Sein Stil war unerreicht, sein Charisma sprichwörtlich und sein Status eines Fußball-Kaisers würdig. Wir sind unendlich traurig, dass der deutsche Fußball eine solch prägende Persönlichkeit verliert, der wir für immer dankbar sind. Wir verlieren einen Menschen, der mir immer Inspiration und ein großes Stück deutscher Fußball in allen Facetten war."