Fußball | DFB-Pokal

Düsterer Dienstag: SC Freiburg scheitert an Drittligist Bielefeld

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Autor/in
Michi Glang

Der SC Freiburg erlebt im Achtelfinale in Bielefeld einen bitteren Pokal-Abend und scheidet verdient aus.

Durch das 1:3 (0:2) beim Drittligisten verpassen die Freiburger den Einzug in die Runde der letzten acht Teams.

"Wie man sich vorstellen kann, herrscht bei uns große Enttäuschung, wir hatten uns viel mehr vorgenommen und wollten eine Runde weiterkommen", sagte SC-Coach Julian Schuster auf der Pressekonferenz. "Die Chancen, die wir in der ersten Halbzeit hatten, um die Energie aus dem Stadion zu nehmen, haben wir nicht genutzt. Man muss aber klar anerkennen und ein Kompliment aussprechen, dass es Bielefeld gut gemacht hat."

Freiburg scheitert vom Punkt und kassiert Traumtor

In der ersten Halbzeit war dabei für den Sport-Club alles schiefgelaufen, was hätte schieflaufen können. Bielefeld erwischte den besseren Start, bevor sich den Breisgauern aus dem Nichts die große Chance auf das 1:0 eröffnete. Lucas Höler setzte Maximilian Großer unter Druck, der den Ball an Michael Gregoritsch verlor und den Angreifer nur noch per Notbremse stoppen konnte - Foulelfmeter für den SC.

Elfer verschossen. Traumtore kassiert. Raus aus dem Pokal - DEIN SCF #140 | SWR Sport

Der in die Startelf gerückte Florent Muslija trat an, scheiterte aber mit seinem zentralen Versuch an Schlussmann Jonas Kersken. Auch den anschließenden Kopfball brachte Muslija nicht am Keeper vorbei (18.). Damit geht die Elfer-Seuche bei den Freiburgern weiter. Auch die letzten fünf (!) Strafstöße in der Bundesliga fanden nicht den Weg ins Tor.

"Wenn ich dafür eine Erklärung hätte, dann würden wir es sofort umstellen. Ich glaube, man muss da auch sensibel vorgehen. Mein Gefühl ist nicht, dass es tief in den Köpfen der Spieler ist. Den letzten im Pokal haben wir verwandelt (Anm. d. Red.: Vincenzo Grifo in der 2. Rundes des DFB-Pokals beim 2:1 gegen den HSV). Das hätte uns natürlich gut getan und auf die Siegerstraße gebracht", so SC-Trainer Schuster.

Bielefeld erst traumhaft, dann eiskalt vom Punkt

Statt Führung also weiter torlos: Zehn Minuten später kam es noch dicker. Bielefelds Christopher Lanner nahm nach einem Eckball aus dem Rückraum Maß und traf traumhaft ins linke Eck. Kurz darauf stand es sogar 0:2 aus Freiburger Sicht, weil Schiedsrichter Frank Willenborg nach Ansicht der TV-Bilder auf Elfmeter entschied und sich Bielefelds Julian Kania die Chance nicht nehmen ließ (36.). Gregoritsch hatte zuvor einen Distanzschuss mit dem Arm abgefälscht.

Zu allem Überfluss musste Freiburgs "Pokal-Keeper" Florian Müller zur Pause angeschlagen in der Kabine bleiben. Stammtorhüter Noah Atubolu übernahm im zweiten Abschnitt seinen Platz zwischen den Pfosten.

Gregoritsch lässt Freiburg kurz hoffen

In der zweiten Halbzeit wurde es dann zunächst besser. Die Freiburger übernahmen die Kontrolle und kamen nach einer Flanke von Ritsu Doan durch Gregoritsch zum Anschluss (63.). Kurz davor und kurz danach konnten sich die Gäste bei Atubolu bedanken, der zwei Mal spektakulär rettete.

Für die Wende sollte es für die Freiburger aber nicht mehr reichen - im Gegenteil. In der 81. Minute sorgte Außenverteidiger Louis Oppie mit seinem satten Schuss unter die Latte für die Entscheidung. Der Sport-Club rannte weiter an, konnte das Aus gegen den Drittligisten an diesem düsteren Dienstag aber nicht mehr verhindern. Und das ging nach den gezeigten Leistungen auch völlig in Ordnung.

Freiburg gastiert in Hoffenheim

"Das war ein gebrauchter Tag für uns, durch die Bank", sagte SC-Kapitän Christian Günter im Sportschau-Interview. "Wir müssen analysieren, was da alles schiefgelaufen ist. Wir sind heute einfach nicht in unser Spiel reingekommen."

Nach dem Ausscheiden kann sich der Sport-Club im restlichen Saisonverlauf auf die Bundesliga konzentrieren. Dort steht am Sonntag (8.12.) um 17:30 Uhr das Baden-Württemberg-Duell bei der TSG Hoffenheim an.

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Michi Glang