Hoffenheims Trainer Pellegrino Matarazzo richtete seine völlig niedergeschlagenen Spieler wieder auf. Nach einem umkämpften 1:1 (1:0) im Duell mit VfB Stuttgart musste Matarazzo Aufbauarbeit leisten - dabei hätte der zuletzt angeschlagene TSG-Coach nach dem verpassten Befreiungsschlag in letzter Sekunde wohl selbst Trost gebraucht.
Elfer-Drama in der Nachspielzeit Nach Mittelstädt-Patzer: VfB Stuttgart rettet Punkt gegen Hoffenheim
Der Vize-Meister verhindert gegen geschlossen auftretende Hoffenheimer die zweite Niederlage der Saison. Ausgerechnet Aktivposten Maximilian Mittelstädt unterläuft ein folgenschwerer Fehler.
Herausforderung auf und neben dem Platz
Das Remis beim Vizemeister aber dürfte Matarazzo in der Länderspielpause Luft verschafft haben, nachdem die TSG am Donnerstag schon in der Europa League gegen Dynamo Kiew gewonnen hatte. "Ich finde es sehr schade, dass wir nur einen Punkt mitnehmen", sagte der 46-Jährige: "Die Jungs haben von Anfang an einen brutalen Spirit gezeigt. Die Jungs waren bereit, zu leiden. Das war wieder ein Schritt nach vorne." Er sei "stolz auf den Teamspirit".
Vor der Partie hatte Matarazzo angedeutet, wie schwer die Aufgabe im seit Wochen unruhigen TSG-Umfeld ist. Es sei "kein Geheimnis, dass es eine Herausforderung ist". Er komme damit aber "sehr gut klar".
Spieler stärken Matarazzo den Rücken
TSG-Abwehrspieler Anton Stach sprach von einem "super Verhältnis" zum Trainer. "Das ist unangefochten. Wir wissen genau, was er von uns will, und versuchen, es so gut wie möglich umzusetzen", betonte Stach bei DAZN. Auch Kapitän Oliver Baumann lobte "die super Haltung, die wir in einer nicht so leichten Situation gezeigt haben. Wir müssen jetzt so weitermachen. So werden wir erfolgreich sein. Das muss die Basis sein", sagte der Torhüter.
Schon nach dem 2:0 gegen Kiew hatte Baumann seinem Trainer den Rücken gestärkt: "Wenn es nicht stimmen würde, dann hätte es nicht funktioniert." In Stuttgart erhielt Matarazzo auch Zuspruch von den eigenen Fans.
Bittere Niederlage
Nach der Führung durch Valentin Gendrey (44. Minute) hatte es in Stuttgart sogar nach dem zweiten Ligasieg für die TSG ausgesehen. Doch ein Handelfmeter nach Videobeweis, Kevin Akpoguma hatte einen Schuss von Deniz Undav mit der Hand abgewehrt, führte tief in der Nachspielzeit (90.+9) noch zum Remis. Besonders bitter: Baumann hatte den Schuss von Ermedin Demirovic zunächst gehalten, beim Nachschuss aber keine Chance mehr.
"Es ist so bitter. Wir haben brutal gekämpft", sagte Baumann. Für den starken Stach war das 1:1"extrem frustrierend. Wir sind gerade komplett gebrochen".