Fußball | Meinung

Freistellung Schusters ist aus Hengens Sicht logisch

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Autor/in
Stefan Kersthold

Der 1. FC Kaiserslautern hat Cheftrainer Dirk Schuster am Donnerstag freigestellt. Eine folgerichtige Entscheidung von Geschäftsführer Thomas Hengen, meint SWR Sport-Redakteur Stefan Kersthold.

Er hat es wieder getan. Spätestens nachdem Thomas Hengen unmittelbar vor den beiden Relegationsspielen im Mai 2022 Trainer Marco Antwerpen beurlaubt hatte, konnte man davon ausgehen, dass der Geschäftsführer keine Angst vor unpopulären Entscheidungen hat.

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Es kam Dirk Schuster, der die Roten Teufel zurück in die Zweite Liga führte und die erste Saison dort als Tabellenneunter beendete. Respektabel, aber aufgrund der sehr guten Vorrunde, hier war man als Tabellenvierter in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen, schon damals für viele nicht respektabel genug.

Berg- und Talfahrt in der Liga

Ich weiß nicht, ob sich Thomas Hengen da schon die Frage stellte, ob Schuster der richtige Coach auf dem Betzenberg ist. Jedenfalls ging auch der Start in die aktuelle Saison mit zwei Niederlagen gegen St. Pauli und auf Schalke daneben. Danach folgte allerdings eine Erfolgsserie mit acht Ligaspielen ohne Niederlage und dem Sprung auf Relegationsplatz drei. Alles schien zu laufen, die Euphorie war, nicht nur bei den Fans, riesengroß. Was mir aber auffiel: Bei kaum einem dieser Spiele war der FCK die bessere Mannschaft, meistens halfen Glück und die individuelle Klasse von Stürmer Ragnar Ache.

Negativtrend nicht gestoppt

Spätestens nach dem 3:4 in Düsseldorf, als sich Ache verletzte und der FCK eine 3:0-Führung verspielte, schlug das Pendel aber wieder in die andere Richtung aus. Der 3:2-Erfolg im DFB-Pokal gegen den 1. FC Köln, auch hier wurde eine 3:0-Führung fast noch verspielt, kaschierte zunächst die Negativtendenz. Doch drei weitere Niederlagen gegen Fürth, in Wiesbaden und zuletzt gegen Kiel verstärkten den Handlungsbedarf bei Thomas Hengen.

Entscheidend wahrscheinlich auch das "Wie" beim blutleeren 0:3 gegen Kiel. Und nachdem Thomas Hengen seinem aktuellen Trainerteam den sogenannten "Turnaround", wohl ähnlich wie vor 18 Monaten, nicht mehr zugetraut hatte, hat er es wieder getan. Auch, weil neben den drei Ligaspielen am kommenden Dienstag noch das DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den 1. FC Nürnberg ansteht. Wo es um immerhin knapp 1,725 Millionen Euro geht.

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Stefan Kersthold