Fußball | 2. Bundesliga

"Sehr enttäuschend und ernüchternd": Der Frust beim 1. FC Kaiserslautern wächst

Stand
Autor/in
Johann Schicklinski

Der FCK befindet sich in der 2. Bundesliga im freien Fall. Die Pfälzer verloren am 14. Spieltag mit 0:3 (0:2) gegen Holstein Kiel. Nach der Partie war die Enttäuschung bei den Roten Teufeln groß.

Das Heimspiel gegen Holstein Kiel hatte Thomas Hengen, der Geschäftsführer des 1. FC Kaiserslautern, im Gespräch mit SWR Sport vorab noch als richtungsweisend deklariert. Nach der 0:3 (0:2)-Heimpleite scheint klar zu sein: Die Roten Teufel müssen sich nach unten orientieren. Zu ernüchternd war der Auftritt der Pfälzer, die mit den drei Gegentoren durch Benedikt Pichler (16. Minute), Fiete Arp (44.) sowie erneut Pichler (58.) noch gut bedient waren. Kaiserslautern ist jetzt Elfter und hat aktuell noch fünf Zähler Vorsprung auf den Relegationsrang 16.

"Das war sehr enttäuschend", bilanzierte FCK-Trainer Dirk Schuster im Gespräch mit SWR Sport. "Wir haben nicht gut Fußball gespielt, hatten Riesenprobleme. Die erste Halbzeit war nicht FCK-like. In der zweiten Hälfte wurde uns mit dem dritten Gegentreffer der Stecker gezogen. Insgesamt war das ernüchternd."

Kevin Kraus: "Sind gar nicht ins Spiel gekommen"

Ähnlich frustriert war nach der Partie auch Kevin Kraus. "Wir haben heute einiges vermissen lassen. Erste Halbzeit sind wir gar nicht ins Spiel gekommen, haben sehr unruhig gespielt und zu viele individuelle Fehler gemacht", sagte der FCK-Abwehrspieler. "In der zweiten Halbzeit haben wir versucht, es, besser zu machen, aber das 0:3 war der Genickbruch für uns." Sein Fazit: "Wir haben in allen Mannschaftsteilen Fehler gemacht."

Ähnlich sah es Mittelfeldspieler Marlon Ritter. "Weite Teile der ersten Halbzeit waren indiskutabel. Wir haben nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Wir waren nicht eklig, kamen immer einen Schritt zu spät und haben Kiel eingeladen, Tore zu schießen", sagte der 29-Jährige, der ratlos wirkte: "Warum das heute so war, das kann ich nicht erklären."

Die drittschlechteste Defensive der 2. Liga.

Gefährlich für die Roten Teufel: Die Stimmung droht zu kippen. Nach der Partie setzte es von einem Großteil der 38.367 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion gellende Pfiffe für den FCK. Denn auch der Trend spricht nach nur einem Punkt aus den vergangenen fünf Spielen ganz klar gegen den 1. FC Kaiserslautern. 14 Gegentore setzte es in diesen Partien, mit 28 Gegentreffern hat der FCK gemeinsam mit Eintracht Braunschweig die drittschwächste Defensive der 2. Liga. Schlechter sind nur Schalke 04 und der VfL Osnabrück (jeweils 33 Gegentore).

Deshalb müssen die Pfälzer so rasch wie möglich den Schalter umlegen. "Ich will jetzt nicht den Teufel an die Wand malen, aber wir müssen aufpassen. Wir müssen uns so schnell wie möglich aufraffen", sagte Innenverteidiger Kraus. "Wir müssen ein anders Gesicht zeigen. Es hilft ja nichts - wir müssen den Kopf hochnehmen."

Marlon Ritter: "Wir müssen ungemein aufpassen"

Ins gleiche Horn stieß Kreativspieler Ritter: "Wir müssen so langsam die Ärmel hochkrempeln und mehr zeigen, mehr wollen und mehr Punkte holen." Denn: "In der 2. Liga geht es schnell nach oben - aber genauso schnell nach unten. Wir müssen ungemein aufpassen."

Für Coach Schuster indes war ohnehin klar, dass "das zweite Jahr nach dem Aufstieg schwierig ist". Er ergänzte: "Auch in erfolgreichen Phasen war nicht alles Gold, was glänzt. Das ist die 2. Liga. Wir müssen immer 100 Prozent geben." Jetzt werde man "das Spiel gegen Kiel knallhart analysieren" und sich dann überlegen, "wie man die nächsten Spiele erfolgreicher gestalten kann".

Stand
Autor/in
Johann Schicklinski