FCK-Keeper Julian Krahl

Fußball | 2. Bundesliga

FCK-Keeper Krahl: "Wenn nicht jeder alles gibt, wird es schwer, in der Liga zu bestehen"

Stand
Autor/in
Johann Schicklinski
Das Interview führte
Jürgen Schmidt

Der 1. FC Kaiserslautern kassierte in Hannover seine zweite Liga-Niederlage in Folge. Keeper Julian Krahl fordert deshalb volle Konzentration vor richtungsweisenden Aufgaben.

Beim 1:3 (0:1) bei Hannover 96 zeigte der 1. FC Kaiserslautern eklatante Defensivschwächen und insgesamt keine gute Leistung. Am Tag nach dem Spiel (15.09.2024) analysierte Torhüter Julian Krahl im Gespräch mit SWR Sport das Match bei den Niedersachsen und blickte auf die kommenden Aufgaben voraus.

Kaiserslautern

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Der Trend zeigt nach unten beim 1. FC Kaiserslautern: Am fünften Spieltag der 2. Liga unterlagen die Pfälzer bei Hannover 96 mit 1:3 (0:1). Im Anschluss war der Frust groß.

Stadion SWR1 Baden-Württemberg

SWR Sport: Julian Krahl, Sie haben sich heute mit Ihren Mannschaftskollegen die Schlüsselszenen von gestern nochmal angeschaut. Der Schwerpunkt der Analyse lag auf der Abwehr. Was wurde gesagt, was muss sich verändern?

Julian Krahl: Wir haben uns in vielen Phasen des Spiels einfach nicht an das gehalten, was wir vorher besprochen hatten. Wir hatten einen klaren Plan gegen den Ball und wie wir verteidigen wollten - haben das aber in einigen Situationen einfach nicht gut umgesetzt.

Was hat der Trainer dazu gesagt? Er war ja bereits direkt nach dem Spiel sehr deutlich. Habt Ihr über die erste halbe Stunde gesprochen, die nicht gut war?

Im Endeffekt war es nicht nur die erste halbe Stunde. Sicherlich gab es bessere und schlechtere Phasen, aber alles in allem war es kein gutes Spiel von uns. Das muss man ganz deutlich so sagen. Auch wenn die Tore von Hannover, wie sie gefallen sind, im Endeffekt ein bisschen unglücklich waren. Trotzdem hatten sie genug Chancen, weitere Tore zu schießen. Ich glaube, wir befinden uns gerade in einer schwierigen Situation.

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Wir hatten einen guten Start in die Saison, haben jetzt gegen zwei sehr starke Gegner ein gutes Spiel und ein schlechtes Spiel gemacht, aber beide Spiele verloren. Wir müssen uns jetzt vielleicht auch selbst mal die Frage stellen, was wir in dieser Saison erreichen wollen. Was will jeder für sich selbst erreichen? Es sind dann leider immer kleine Sachen und Dinge, an die sich nicht gehalten wird. Einfach Fehler, die gemacht werden. Keiner von uns hat Lust, so wie letztes Jahr dazustehen.

Deswegen ist es gut, wenn wir zeitig den Zeigefinger heben und sagen: "Ja, das war nicht gut, da müssen wir jetzt dran arbeiten." Und das gilt es im Hinblick auf das nächste Spiel gegen den HSV zu verbessern. Es ist das Beste, was uns passieren kann, dass es jetzt nochmal gegen so einen guten Gegner geht. Da wollen wir es wieder besser machen.

Daniel Hanslik kritisierte gestern, jeder Spieler müsste sich ein Stück weit hinterfragen. Ist das so?

Wir trainieren als Mannschaft und versuchen als Mannschaft, bestmöglich aufgestellt zu sein. Aber wenn nicht jeder Einzelne dafür brennt, jeder einzelne tagtäglich das meiste aus sich herausholt und der Mannschaft alles gibt, was er hat, dann reicht es nicht. Dann hast du zwar elf Jungs auf dem Platz, aber wenn von denen nicht jeder alles gibt, wird es schwer, in der Liga zu bestehen.

Sich auf einen herausragenden Torwart zu verlassen, hilft auch nicht immer.

Es war von uns allen kein optimaler Tag. Wir gewinnen als Mannschaft und wir verlieren als Mannschaft. Ich versuche, die Bälle zu halten, die ich halten kann. Leider gelingt es mir nicht immer. Gestern wäre ein schöner Tag gewesen, wenn ich noch zwei Bälle mehr gehalten hätte, dann hätten wir wenigstens einen Punkt mitgenommen und es wäre alles nicht so negativ. Aber wie gesagt: Wir versuchen, das Ganze positiv zu sehen. Es war vielleicht der rechte Schlag zur rechten Zeit, um uns bewusst zu werden, dass wir mehr machen müssen.

Was lässt Sie hoffen, dass es beim Knallerspiel gegen den HSV vor 50.000 Zuschauern wieder besser wird?

Bei aller Negativität und bei aller Kritik, die wir uns jetzt anhören müssen, freuen wir uns auf das Spiel. Wir können nur gewinnen, wir können die Sachen nur besser machen. Wichtig ist, dass wir eine gute Trainingswoche haben, jeder mitzieht und jeder an sich selbst arbeitet. Dann bin ich absolut positiv gestimmt, dass es gegen den HSV ein sehr gutes Spiel wird.

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Autor/in
Johann Schicklinski
Das Interview führte
Jürgen Schmidt