Ob er denn bei den Spielern zuhause vorbeifahre und Weihnachtsgeschenke vorbeibringe, um seine Mannschaft besser kennenzulernen, wurde FCK-Trainer Dimtirios Grammozis in der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Hertha BSC gefragt. Grammozis reagierte schlagfertig: "Zusammen Weihnachtsgeschenke kaufen erstmal, damit ich sehe, was sie überhaupt kaufen, damit ich sie einschätzen kann." Man kann das Augenzwinkern dabei kaum sehen, aber man hört, dass Grammozis großes Interesse hat, "seine Jungs" zu verstehen. "Das Training ist ein wichtiger Faktor ist, aber Gespräche auch. Es ist wichtig, die Jungs zu nehmen, mal zu fragen: Wie geht's? Wo wohnst du? Familienstand - solche Sachen sind, glaube ich, wichtig", sagte der 45-Jährige. Der FCK ist mehr, als ein Fußballverein und der Trainer mehr als nur ein Coach auf dem Platz. "Die Jungs müssen das Gefühl haben, und das will ich auch vermitteln, dass sie jederzeit kommen können, dass sie mit uns reden können, dass sie auch Probleme mit uns besprechen können."
FCK: Familie ist man nicht nur, wenn man trainiert
Die FCK-Familie, ein Begriff und ein Gefühl, das Grammozis noch aus seiner zeit als FCK-Spieler kennt. Bei seiner Rückkehr als Trainer sagte er: "Ob im Fußball oder außerhalb, wir wollen hier eine Familie sein. Und eine Familie ist man nicht, wenn man nur trainiert und nach Hause fährt, sondern dass man sich unterhält, dass man auch über den anderen mal was erfährt, was er außerhalb des Stadions macht und nicht, was er nur hier drin macht." Der Erfolg kommt dabei nicht automatisch, sagte Grammozis noch: "Und wenn man das mit der Zeit so hin bekommt, dann ist es nicht nur eine Fußball.Beziehung, sondern auch eine menschliche Beziehung. Und das ist, glaube ich, letztendlich etwas, was im Fußball auch sehr wichtig ist, wenn man Erfolg haben will."
Und damit zurück zu Hertha - in der 2. Liga werden Wünsche nicht einfach so erfüllt. Nach dem gelungenen Debüt und dem Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals will Dimitrios Grammozis, als neuer Trainer des FCK , den Fußball-Zweitligisten auch in der Liga wieder auf Kurs bringen. Die seit Anfang Oktober sieglosen Pfälzer empfangen am Samstag (13.00 Uhr live im Audiostream auf Sportschau.de) Bundesliga-Absteiger Hertha BSC im Fritz-Walter-Stadion.
FCK will den sechsten Liga-Sieg
"Am Dienstag waren viele Sachen dabei, die uns gefallen haben. Wir haben uns gefreut und es war auch schön, dass wir weitergekommen sind", sagte Grammozis am Freitag, betonte aber zugleich: "Wir müssen das Pokalspiel aber abhaken."
Fußball | 2.Bundesliga Thomas Hengen: Darum ist Dimitrios Grammozis neuer FCK-Trainer
Der FCK hat Dimitrios Grammozis als Nachfolger von Dirk Schuster vorgestellt. Geschäftsführer Thomas Hengen spricht im Interview mit SWR Sport darüber, was den Ausschlag für die Verpflichtung gegeben hat.
Nach vier Niederlagen in Folge soll endlich der sechste Sieg der Saison in Liga zwei gelingen. "Der Fokus liegt jetzt auf dem Spiel gegen Hertha. Wir sind nun wieder im Tagesgeschäft und wissen, dass wir Punkte brauchen", sagte Grammozis. "Wir haben noch zwei Möglichkeiten, um uns eine bessere Ausgangslage für die Rückrunde zu verschaffen. Dafür wollen wir drei Punkte holen."
FCK ohne Rotation
Trotz der englischen Woche will der neue Coach, keine größeren Wechsel in der Startelf vornehmen. "Das sind Jungs, die jeden Tag hart trainieren. Sie dürfen jeden Tag Fußball spielen, etwas Schöneres gibt es nicht", meinte Grammozis. "Da sollte man so eine Woche schon mal aushalten können."
Im letzten Heimspiel des Jahres erwartet die Roten Teufel im Fritz-Walter-Stadion nochmals eine große Kulisse. Für die Partie gegen Berlin sind 44.593 Karten verkauft. Aaron Opoku befindet sich weiter in der Reha und steht dem FCK nicht zur Verfügung, Julian Niehues ist krank und wird ebenfalls fehlen.
Dafür wird Torjäger Ragnar Ache voraussichtlich spielen: "Ich bin guter Dinge, dass er 30 Minuten durchhalten kann“, sagte Grammozis.