Traudi und Klaus-Dieter aus Sigmaringen lieben sich mit wenig Worten: Sie haben beide das Down-Syndrom und kommunizieren viel über Gesten.
Wir von SWR Heimat denken: Jeder Mensch hat eine Geschichte, auch wenn er sie nicht mit Worten erzählen kann. Das gilt für Traudi und Klaus-Dieter – einem Liebespaar aus Sigmaringen. Wir haben versucht, sie ihre Geschichte mit Gesten erzählen zu lassen. So wie sie auch miteinander kommunizieren.
Wer hat wen angebaggert
Als die beiden sich ineinander verliebten, holte Klaus-Dieter sie immer nach dem Essen am Tisch ab. Das Haus Faigle in Sigmaringen gibt es noch gar nicht lange; zwei der ersten Bewohner: Klaus-Dieter und Traudi. Vor allem Klaus-Dieter verliebte sich schnell in seine Mitbewohnerin. Immer öfter holte er Traudi am Tisch ab, nachdem sie gegessen hatte oder er brachte ihr etwas zu trinken. Manchmal setzte er sich neben sie aufs Sofa oder streichelte ihre Wange. Traudi war zuerst kein großer Fan, schließlich kannte sie Klaus-Dieter kaum. Doch der ging in die Offensive – mit vollem Erfolg.
Liebeskummer
Als er später irgendwann für eine Woche an der Ostsee im Urlaub war, konnte Traudi vor lauter Liebeskummer kaum essen. Am liebsten spielt Klaus-Dieter mit seinen Spielzeugautos – er schenkt Traudi jedes Mal eines der Fahrzeuge. Sie wirft es dann weg und lacht, weil sie es lustig findet. Aber das ist kein Grund für Streit zwischen den beiden Verliebten. Klaus-Dieter schaut nur verdutzt, holt sich das Auto zurück und spielt weiter.
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