2 Väter, 3 Kinder – Wie Stefan und Johnny zu ihrem Familienglück kamen und Eltern wurden

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Autor/in
Verena Ecker

Der Traum von einer eigenen Familie: Für Stefan und Johnny aus Stuttgart war das ein weiter Weg. Mittlerweile sind sie Väter von drei Kindern und mussten viele Hürden überwinden. Sie haben uns erzählt, was Familie für sie bedeutet und wie ihr eigenes Umfeld auf den Familienzuwachs reagiert hat. 

Zwei Väter mit ihren drei Kindern

Früher habe ich mein Leben geliebt, jetzt liebe ich meine Kinder und mein Leben.

 Der Traum von der eigenen Familie

Für das schwule Paar Johnny und Stefan war der Weg zur eigenen Familie kompliziert. Die beiden haben alles versucht: Adoption, ein Kind zur Pflege oder zusammen mit einem lesbischen Paar. Zehn Jahre hat es gedauert, bis sie Väter werden konnten – letztendlich mit Hilfe einer Leihmutterschaft, was einen sechsstelligen Betrag kostete. Stefan erinnert sich: „Wir haben wirklich lange überlegt: Wollen wir das machen? Aber wir haben gesagt: Okay, der Wunsch nach Kindern ist größer.“

Leihmutter aus den USA

Da Leihmutterschaft in Deutschland gesetzlich bisher nicht erlaubt ist, haben sie Leihmutter Robin über eine Agentur in den USA gefunden. Drei Kinder bringt sie für die beiden auf die Welt: die Zwillinge Amalia und Aurelio und auch Allegra. Den Vätern ist es wichtig, dass die Kinder ihre Herkunft kennen. Deswegen pflegen sie einen engen Kontakt. „Für uns ist Robin eine sehr gute Freundin, eine Art Familienmitglied“, sagt Stefan. „Natürlich ist sie die Frau, die die Kinder auf die Welt gebracht hat, aber sie ist nicht die biologische Mutter.“ Die biologische Mutter – das ist die Eizellenspenderin. Auch sie haben Johnny und Stefan über eine Agentur gefunden. Künstliche Befruchtung und Leihmutterschaft: ein aufwendiges Verfahren. Und eine emotionale Belastungsprobe. „Vor allem die ganzen Ängste, die einen begleiten. So eine Reise macht man nicht einfach so. Da kann immer irgendwas schiefgehen.“

Zwischen Akzeptanz und Ablehnung

Johnnys und Stefans Regenbogenfamilie – ein Glück mit Hindernissen, das nicht nur auf Zuspruch trifft. Während es in Johnnys Familie Ablehnung gibt, haben Stefans eigentlich konservative Eltern in Oberschwaben die queere Familie längst akzeptiert. Stefans Mutter erzählt: „Ich merke das schon gar nicht mehr, dass das vielleicht ein bisschen anders ist. Das ist ganz normal. Das muss man einfach auch so sehen, das ist eine Familie wie jede andere.“

Karlsruhe

Werner weint nie – außer als seine Mutter stirbt

19 Jahre lang lebt Werners Mutter bei ihm im Haus. Dann stirbt sie ganz plötzlich. Nach ihrem Tod kann auch Werner seine Tränen nicht zurückhalten, gesteht er in Karlsruhe.

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Verena Ecker