Zufallsbegegnung in Markgröningen
Die Sonne scheint und wir ziehen durch die Region auf der Suche nach spannenden Geschichten. In Markgröningen laufen wir durch die schöne Innenstadt und biegen in eine Seitengasse ein. Wir laufen an einer Gruppe vorbei, die sich laut über die beste Brezel der Stadt unterhält. Das wollen wir natürlich auch wissen und kommen so mit der 87-jährigen Inge ins Gespräch.
Spätzle schaben ist ein Muss
Sie erzählt uns, dass ihr Vater sie gezwungen habe, jeden Sonntag Spätzle zu schaben. „Du bist ein Schwabenmädle, du heiratest einen Schwaben, und da musst du wissen, wie man richtig Spätzle schabt.”, sagt ihr Vater zu ihr. Dann erzählt uns Inge mehr über ihre Verlobung und Hochzeit.
Erst heiraten, dann zusammenwohnen, Inge erzählt:
Sie erzählt, dass sie im Stuttgarter Osten aufgewachsen ist und als Stenographin in der Industrie gearbeitet hat. Auf ihre Verlobung folgt dann nur 8 Wochen später die Hochzeit. „Daher dachten viele Leute, dass es sich um eine Feuerwehrhochzeit handelt”, erzählt Inge. Also dass sie schwanger sei und deshalb schnell heiraten wollte, was aber nicht der Fall ist. Der Grund ist ein anderer: Verheiratete Paare hatten es damals leichter offiziell zusammen wohnen zu können. Unverheiratete Paare, die zusammenlebten, wurden in den 1960ern gesellschaftlich nicht akzeptiert. Inge zieht dann 1962 mit ihrem Mann nach Markgröningen. Seitdem lebt sie hier sehr gerne und hatte auch nie den Gedanken von hier wegzuziehen.
Wir bedanken uns bei Inge, dass sie uns ihre Geschichte erzählt hat. Wir verabschieden uns und sind um eine spannende Geschichte und um eine leckere Brezel reicher.