Jahrelang hat Ralph erfolgreich als Fotograf gearbeitet – auf Hochzeiten, für Reise-Dokus und als Schulfotograf. Aber durch Corona wurden viele seiner Aufträge abgesagt. Mit der Fotografie weiterzuarbeiten, war kaum möglich. Da erinnert er sich an seine alte Leidenschaft: das Schneidern. Schon sein Großvater war Schneider, als Kind war Ralph häufig bei ihm in der Nähstube.
Von seiner Mutter bekam er seine erste Nähmaschine geschenkt. „Damit habe ich immer genäht – für meine Kinder oder Umstandsmode für meine Frau, einfache Sachen.“ Sein Hobby will er nun nochmal zum Beruf machen. Zu einem Zeitpunkt, wo andere über die Rente nachdenken, will sich Ralph beruflich nochmal komplett neu orientieren.
Doch mit Mitte Sechzig nochmal einen Ausbildungsplatz zu bekommen, ist nicht leicht. Niemand will Ralph ausbilden. Deshalb fährt er an den Wochenenden zu einer Schneiderschule nach Düsseldorf. „Da habe ich erstmal gelernt, wie man die Schere richtig hält und Schnitte erstellt. Also das war dann auch alles etwas schwieriger, als ich mir das vorgestellt habe.“ Aber Ralph erfüllt sich seinen Traum. Inzwischen hat er seine eigene Schneiderei in Landau. Und zwar in genau dem Geschäft, in dem er 1982 als Fotograf schonmal ein Foto-Studio betrieben hat. Hier fertigt er Hemden und Westen nach Maß. Was ihn daran besonders begeistert:
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