Dianas jüdische Eltern mussten 1938 nach England fliehen. Durch einen Schüleraustausch kam die Engländerin Jahre später nach Ludwigsburg und blieb für immer.

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SWR

Diana liebt die schwäbische Mundart und ihren Heimatort Ludwigsburg. Dort fühlte sie sich bereits in ihrer Jugend während eines Schüleraustauschs so richtig angekommen. Heute kann sie sich keinen anderen Wohnort mehr vorstellen und könnte glücklicher kaum sein.

„Ich habe mich noch nie abgelehnt gefühlt. Wenn ich Deutsch oder Schwäbisch spreche, dann bin ich zu 120 Prozent integriert.“

Diana ist Britin und lebt seit vielen Jahren im Schwabenland. Ihre jüdischen Eltern mussten 1938 von Deutschland nach England fliehen. Ein Mahnmal in Ludwigsburg erinnert sie daran. „So ging es meiner Familie auch. Alles verloren, alles war weg. Sie mussten alles verkaufen und schnell abhauen. Aber sie sind in England angekommen und konnten dort ihr Leben weiterführen.“ Als junge Frau kommt Diana durch einen Schüleraustausch nach Ludwigsburg und bleibt für immer. Besonders angetan hat es ihr der schwäbische Dialekt.

„Ich weiß, wo ich rein muss und Schwäbisch schwätzen muss, um das zu bekommen, was ich will.”

„Ich habe einmal eine Schüssel kaputtgemacht von einer Freundin. Dann hat sie gesagt: ‚Jetzt gosch zum Lotter und holsch mr a neue. Un no setsch n Hut uff.‘ Und dann bin ich dort hin mit meiner schönen Jacke und meinem breitesten Schwäbisch und konnte die Dame überzeugen, mir eine neue Schüssel zu geben, kostenlos! Ich hatte das Gefühl, mit dem breiten Schwäbisch gehöre ich dazu.“ Diana hat ihre Heimat gefunden. „Ich bin so froh, hier leben zu dürfen. Mir geht es hier ausgesprochen gut. Glücklicher geht’s nicht mehr.“

Mengen

"Ich möchte ein 100% schwarzer Deutscher sein."

Kossi ist Journalist und wurde in seiner alten Heimat Togo verfolgt. In Deutschland bekam er Asyl und lebt heute glücklich in Mengen. Für ihn sind die meisten Deutschen keine Rassisten. Viele hätten nur Angst vor dem Unbekannten.

‚Ich würde mich selbst als arm bezeichnen.‘

Tine muss im Monat mit wenigen hundert Euro über die Runden kommen. Die 39-Jährige ist körperlich krank und hat seit vielen Jahren eine wiederkehrende Depression. Sie arbeitet an einem ‚geschützten Arbeitsplatz‘ und bekommt Erwerbsminderungsrente.

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