Alpakas, Gänse, Schweine, Kühe, Hühner, Katzen, ein Pferd namens Keks, ein Turmfalke, Fische und bald noch ein ganzer Bienenstock! Was auf den ersten Blick wirkt wie ein normaler Bauernhof, ist ein ganz besonderes Projekt: Denn auf dem Hof leben neben den vielen Tieren 21 pflegebedürftige Menschen, die tatkräftig bei der Versorgung mithelfen. Einer von ihnen ist der 59-jährige Martin:
„Ich bin seit eineinhalb Jahren schon hier. Das war eine sehr schwere Geschichte, etwas zu finden. Ich habe in München gewohnt und da gibt es nichts Vergleichbares. Ich hätte eine reine Pflegeeinrichtung finden können. Aber entweder waren die Menschen zu jung oder sie waren zu alt und ich hätte da einfach nicht reingepasst.“
Der ehemalige Karosseriebauer lag nach einem Motorradunfall im Koma, musste erst wieder lernen zu gehen, zu schlucken und zu sprechen. Was davon blieb ist ein fast steifer Arm, der verhindert, dass er sich selbst versorgen kann. Hinzu kommt eine psychische Komponente.
Der Hof ist unterteilt in drei WGs. Rund um die Uhr sind Pflegekräfte vor Ort, die je nach Bedarf unterstützen. Auch der Gründer des Wohnprojekts, Guido Pusch, und seine Familie sind permanent präsent. Der Hof ist bereits seit über 250 Jahren im Familienbesitz.
Je nach körperlichen und mentalen Fähigkeiten hat jeder Bewohner und jede Bewohnerin feste Aufgaben. Martin ist zuständig fürs Kochen und die Alpakas. Ihm tut es sehr gut, Sinn in seinen Tätigkeiten zu sehen und sich gebraucht zu fühlen: „Wenn ich jetzt im Hof auf und ab laufe, kann ich sagen, dass es mir wieder besser geht.“
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