Nach der Flucht aus Syrien in Deutschland arbeiten? So hat es Ali geschafft

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Autor/in
Anni Gebhard

Als ich allein nach Deutschland kam: Man hat niemanden, man hat keine Familie.  

Als Ali vor zehn Jahren seine Ausbildung zum anästhesie-technischen Assistenten in Syrien abschließt, beginnt der Krieg. Für ihn beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Er flüchtet nach Deutschland. In einem großen Asyllager in Karlsruhe wird er aufgenommen und anschließend nach Lörrach übermittelt. „Ich glaube in dieser Zeit war es auch wichtig, Menschen zu haben, die dich verstehen, also Leute aus Syrien. Du kommst in ein Land, du kennst die Sprache nicht und ich glaube es war gut für uns, dass wir uns untereinander hatten. Aber ich habe auch meinen Weg selbst gesucht, dass ich arbeiten will und die Sprache lernen will.“   

Alis langer Weg zur Anerkennung seiner Ausbildung  

Daraufhin stellt sich Ali im Krankenhaus in Lörrach vor. Doch zuerst muss er die Sprache lernen. Sein Alltag: Fünf Stunden Arbeit als Bufdi, eine Stunde Pause und vier Stunden Sprachkurs. Ali lässt sich von der harten Zeit nicht unterkriegen und strengt sich weiter für die Anerkennung seiner Ausbildung an. „Dann habe ich mich in Freiburg beworben. Es gab keine freie Stelle für den Anerkennungsausbildungsplatz. Dann habe ich mich in Stuttgart beworben“. 

Neue Heimat Stuttgart: Ali ist angekommen 

Und wieder heißt es für Ali: neue Stadt und neue Menschen. Durch seine Arbeit findet er aber schnell Anschluss: „Dort, wo ich arbeite, da haben wir so viele Arbeitskollegen und durch die Arbeit habe ich viele Freunde gewonnen.“ Zusammen mit seinen Freunden geht Ali jetzt zum VfB Stuttgart ins Fußballstadion, Snowboarden oder auf Konzerte. Sein Lieblingsessen ist Spätzle mit Soße ein bisschen Schwäbisch spricht er auch schon. Mit Stuttgart hat er eine neue Heimat gefunden und will nicht mehr weg: „Ich fühle mich, als wäre ich gebürtiger Stuttgarter.“  

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