Pflasterpass in Mainz - so lernen Kinder Erste Hilfe

Stand
Autor/in
Antje Seemann
Pflasterpass in Mainz - so lernen Kinder Erste Hilfe
Mine Musahl bekommt viele Pflaster aufgeklebt. Die Ärztin ist nicht verletzt. Die Kinder dürfen im Rahmen des „Pflasterpasses“ an ihr üben, wie sie im Notfall helfen können.
Pflasterpass in Mainz - so lernen Kinder Erste Hilfe
Kinder aus dem Pflasterpass-Kurs legen Mine Musahl einen Verband an. Auch hier geht es ums Üben.
Pflasterpass in Mainz - so lernen Kinder Erste Hilfe
„Auch ich kann helfen“ steht auf den Buttons, die die Kinder nach dem Kurs bekommen.
Pflasterpass in Mainz - so lernen Kinder Erste Hilfe
Sam zeigt stolz seinen Pflasterpass. Er hat mit den anderen Turnkindern vom Arbeiter-, Roll- und Sportverein Mainz bei dem Erste-Hilfe-Kurs für Kinder mitgemacht.
Ein Kind liegt auf einer Matte in der Turnhalle an der Goetheschule in Mainz. Mine Musahl zeigt hier den Vier- und Fünfjährigen, wie sie überprüfen, ob jemand bewusstlos ist.
Mine Musahl zeigt hier den Vier- und Fünfjährigen, wie sie überprüfen, ob jemand bewusstlos ist.
Ärztin Mine Musahl bietet in Mainz Erste-Hilfe-Kurse für Kinder an
Mine Musahl freut sich, dass sie den Erste-Hilfe-Kurs in Mainz geben kann. „Ich möchte unsere schöne, aber manchmal auch gefährliche Welt für Kinder sicherer machen.“
Das Igel-Stofftier hat auch ein Pflaster bekommen. Es ist die Hauptfigur im Pflasterpass-Kurs.
Das Igel-Stofftier hat auch ein Pflaster bekommen. Es ist die Hauptfigur im Pflasterpass-Kurs.

„Man kann nicht früh genug anfangen“. Mine Musahl ist Ärztin in der Notfallambulanz im Katholischen Klinikum Mainz. Neben ihrem Job als Ärztin bringt die 42-Jährige aber auch kleinen Kindern bei, wie sie im Notfall helfen können. „Ich möchte unsere schöne, aber manchmal eben auch gefährliche Welt für unsere Kinder sicher machen“, sagt sie. „Ich bin Ärztin, das ist mein Job – aber ich bin eben auch Mama. Da ist das Wohl des Kindes einem am Wichtigsten“

Auch kleine Kinder können Erste Hilfe leisten

Die Idee dazu kam von ihrem Sohn. Der wollte Mama gerne auf der Arbeit besuchen und gleich seine ganze Klasse mitbringen. Weil es da aber nicht so kindgerecht zugeht, hat Mine nach Alternativen gesucht – und ist auf den Pflasterpass gekommen. Ein Programm, das Kindern ab vier Jahren Grundlagen der Ersten Hilfe vermittelt. „Wir denken über bilingualen Unterricht in der Schule nach, über musikalische Früherziehung, aber wie Kinder helfen können und Gefahren im Alltag erkennen – darüber machen wir uns keine Gedanken.“ Das will die Ärztin ändern. „Die Kinder wollen das lernen. Die fühlen sich toll, wenn sie helfen können. Das sind ja auch tolle Charaktereigenschaften. Und das stärkt sie fürs Leben“.

Pflasterpass soll Erste Hilfe kindgerecht vermitteln

Beim Pflasterpass geht es nicht steril und wissenschaftlich zu – sondern bunt und kindgerecht. Hauptfigur ist das kleine Igelchen, das fröhlich, abenteuerlustig und manchmal auch tollpatschig durch die Welt geht. Wenn es hinfällt und sich verletzt, sind seine Freunde da, um ihm zu helfen. Den Kurs gab es jetzt zum ersten Mal in Rheinland-Pfalz. Die Turnkinder des Arbeiter-, Roll- und Sportvereins haben mitgemacht. Nach vielen Pflaster kleben, Verbände anlegen und Notruf üben, sind alle mächtig stolz, ihr „Bronzeabzeichen“ im Pflasterpass abgestempelt bekommen zu haben. Und Mine Musahl ist auch happy: „Ich freue mich einfach, dass ich das hier umsetzen kann.“

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