Valentin und Sohne Ahmet kaufen Lebensmittel bei der Tafel in Stuttgart

Stand
Autor/in
Matthias Roman Schneider
Onlinefassung
Berno Graf
Porträt Berno Graf.

Ahmet und sein Vater haben nicht viel Geld zum Leben. Die Miete bezahlt das Jobcenter. Bei Lebensmittel und weitere Ausgaben haben sie keinen großen Spielraum. Daher kaufen sie regelmäßig bei der Tafel Stuttgart ein. 

Wir haben zwischen 600 und 700 € im Monat zum Leben. Für die ganze Familie, also 5 Personen und ein kleines Kind.

Einkaufen bei der Tafel 

Ahmet und sein Vater Valentin kaufen seit 10 Jahren regelmäßig bei der Tafel in Stuttgart Lebensmittel ein. Leonie von SWR Aktuell hat die beiden zufällig getroffen und kam mit ihnen ins Gespräch. Valentin erzählt: „Ich arbeite jetzt 4 bis 6 Stunden, aber auch dieses Geld ist nicht genug. Ich habe jetzt 3 kranke Kinder und nicht viel Zeit. Die Mutter ist bei den Kindern und ich bin bei der Tafel.“ Ahmet begleitet sein Vater beim Einkaufen in der Tafel Stuttgart Stadtmitte. Das hat er schon gemacht, als er noch in die Grundschule gegangen ist. Sein Traum:  

Einer meiner Träume ist es Malermeister zu werden. Nicht wegen dem Gehalt. Ich bin handwerklich gut und es macht Spaß. 

Armut in Stuttgart 

Die Schwäbische Tafel Stuttgart e.V. wurde 1995 gegründet. Das Ziel: Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken und bedürftige Menschen mit günstigen Lebensmitteln zu versorgen. Susanne ist Leiterin der Tafel Stuttgart Stadtmitte und erzählt: „Bei uns darf jede Person einkaufen, die bedürftig ist. Die Bedürftigkeit müssen wir prüfen anhand von Jobcenter-Bescheid, Rentenbescheid, Kontoauszügen oder auch Einkommensbescheiden. Und dann bekommt man eine Tafelkarte und kann hier bei uns dann einkaufen.“ Wie groß ist die Nachfrage? Susanne erklärt, dass pro Tag in die Tafel Stuttgart Stadtmitte um die 600 Menschen kommen: „Die Nachfrage ist groß und wird immer größer. Wir haben in Stuttgart 60.000 Menschen, die an der Armutsgrenze leben. Davon nutzen ca. 10.000 Menschen das Angebot der Tafeln. Die Menschen, die zu uns kommen, haben pro Tag, pro Person etwa 5-6 € zur Verfügung zum Leben.“ 

 Dokumentation: Arm und Reich in Stuttgart 

Mehr zum Thema gibt es bei SWR Aktuell: „Zwischen Luxus und Not: Arm und Reich in Stuttgart.“ 

Mehr zum Thema Leben mit wenig Geld:

Alleinerziehend und arm – Armut muss man nicht sehen

Hana ist alleinerziehende Mutter und Armutsbetroffen. Sie erzählt wie sich das anfühlt und warum es für sie als Alleinerziehende so schwer ist, zurück in finanziell geregelte Bahnen zu finden.

‚Ich würde mich selbst als arm bezeichnen.‘

Tine muss im Monat mit wenigen hundert Euro über die Runden kommen. Die 39-Jährige ist körperlich krank und hat seit vielen Jahren eine wiederkehrende Depression. Sie arbeitet an einem ‚geschützten Arbeitsplatz‘ und bekommt Erwerbsminderungsrente.

Gibt es die große Liebe wirklich? Wir haben in Karlsruhe nachgefragt

Viele Menschen sind auf der Suche nach der großen Liebe, dieser einen Person fürs Leben. Doch gibt es die große Liebe überhaupt? Tici hat in Karlsruhe gefragt, ob ihr daran glaubt.

Stand
Autor/in
Matthias Roman Schneider
Onlinefassung
Berno Graf
Porträt Berno Graf.