Aus Plastik-Müll neuen Rohstoff für 3D-Drucker herstellen

Stand
Autor/in
Jennifer Lindemann

Milan möchte die Welt ein bisschen besser machen. Das tut er, indem er Plastikmüll schreddert, einschmilzt und daraus Filament macht. Das ist der Rohstoff, mit dem 3D-Drucker befüllt werden. Filament zu kaufen, ist ganz schön teuer, wie der 18-Jährige feststellen musste. Deshalb beschloss der Schüler kurzerhand es selbst herzustellen und gründete vor drei Jahren die Firma QiTech in Oppenheim.

Was nach einer relativ simplen Idee klingt, ist bei genauerer Betrachtung ziemlich kompliziert. Denn der Plastikmüll muss gereinigt und nach Plastikfarben und -sorten getrennt werden. Erst dann kann Milan ihn schreddern und durch seine selbstgebaute Schmelze, den Extruder, in Filament verwandeln. Damit möchte er zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Den Plastikmüll auf der Welt reduzieren und Filament kostengünstig herstellen. 

Doch der Verkauf von Recycling-Filament allein, ist nicht Milans Ziel. Mit Freunden tüftelt er an den Maschinen, mit denen man den gesamten Recyclingprozess, von der Müllaufbereitung bis zum druckbereiten Filament, selbst durchführen kann. Ihre Maschinen sollen so Plastikrecycling in jedem Haushalt ermöglichen. Ihre Entwicklung hält das junge Team kostengünstig, indem sie sich viele Teile für ihre Maschinen selbst mit dem 3D-Drucker designen und herstellen.

Trotzdem brauchen sie Geld, um ihre Firma voranzutreiben und haben deshalb an dem Gründerwettbewerb „Start-up-Teens“ teilgenommen. Bei dem Wettbewerb dürfen Schülerfirmen und Unternehmen teilnehmen, bei denen keiner älter als 19 Jahre ist. Dem Gewinner winken 10.000 Euro. Milan und seine Kumpels haben bei dem Wettbewerb in ihrer Kategorie abgeräumt. Mit dem Geld finanzieren sie sich nun eine große Produktionshalle und versuchen aus der Schülerfirma ein waschechtes Unternehmen zu machen.

Mehr Heimat

Michelle rettet ausgediente Legehennen vor dem Tod

Michelle arbeitet ehrenamtlich für „Rettet das Huhn“. Der Verein vermittelt ausgediente Legehennen an Privatpersonen. Ob Massentierhaltung oder Bio: Die Tiere sind damit gerettet.

Stand
Autor/in
Jennifer Lindemann