Seit seiner Scharlach-Erkrankung ist Hermann gehörlos

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Hermann aus Salem erkrankt als dreijähriger Junge an Scharlach und verliert daraufhin sein Gehör – genauso wie sein Bruder, der sich damals mit ihm das Zimmer teilt.

Ich spreche einfach mit allen Leuten – die Nationalität ist egal. 

Kinderkrankheit Scharlach  

Als Kind erkrankt Hermann an Scharlach und verliert dadurch sein Gehör. In den vergangenen 80 Jahren hat er die Gebärdensprache gelernt und ist zufrieden mit seinem Leben. Aber als Kind war es schwierig für ihn. „Ich habe schon mit drei Jahren an Gott geglaubt und mich gefragt: Warum bin ich taub? Ist das eine Strafe für mich, weil ich vielleicht nicht auf Gott gehört habe, bin ich taub geworden?” 

Assistenzhund als treue Gefährtin 

Hermann hat eine Ausbildung zum Kunstschnitzer gemacht. Im Haus seines Bruders hängen noch viele seiner Werke. Unter anderem sein Gesellenstück: ein verzierter Spiegel. Er ist froh, seinen Bruder zu haben. Auch in seiner Assistenz-Hündin Dana hat er eine treue Gefährtin gefunden. „Mein Hund ist mein Kind und meine Frau in einem.“ Eine Partnerin hatte Hermann nie. „Ich habe bis jetzt keine Frau, weil ich war ein armer Künstler von der Kunstakademie. Da konnte man nicht reich werden. Viele bleiben arm.“

Hermann besucht Geflüchtete 

Hündin Dana hilft Hermann unter anderem dabei, Freundschaften zu schließen. Wie in der Salemer Flüchtlingsunterkunft. Dort kennt der 84-jährige so gut wie alle. „Ich spreche einfach mit allen Leuten – die Nationalität ist egal.“ 

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SWR