Goldwaschen in Deutschland: Michael klärt über seine Leidenschaft auf

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Autor/in
SWR
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Corinna Jähn
Porträt Corinna Jähn.

Ich bin ein großes Kind, das endlich wieder spielen darf.  
 

Leidenschaft im Ruhestand 

Michael ist Diplom-Geologe, mittlerweile in Rente und wäscht seit 40 Jahren Gold. „Die hühnereigroßen Nuggets, die ich jedem gönne, kommen hier leider Gottes nicht vor. Da hat man eher einen Sechser im Lotto, als dass man die hier findet.“ Michael findet kleine Goldflakes und Goldflitter, die er dann sicher aufbewahrt. „Reich wird man davon nicht – nur reich an Erfahrung.“

Gold waschen in Deutschland 

Michael liebt es auch, in der Natur zu sein. „Mit den Füßen im Wasser stehen – das ist eine schöne, beruhigende Sache. Kein Stress, keine Hektik.“ Im Jahr geht er 30- bis 40-mal Goldwaschen, mittlerweile gibt er sogar Goldwäscher-Kurse. „Man muss wissen, dass man für das Goldwaschen Genehmigungen braucht. Wir betreiben offiziell Pflege und Brauchtum der Goldwäscherei.“ Wenn er mit dem Auto unterwegs ist, hat er auf jeden Fall immer seine Goldwaschpfanne dabei: „Man weiß ja nie, an welchem Bach man vorbeikommt.“ 

Man muss sich nur ein bisschen vor dem Goldfieber hüten. Gold hat den Mythos der Ewigkeit. Jeder, der Goldschmuck trägt, kann sicher sein, dass in diesem Schmuck auch Pharaonen-Gold eingeschmolzen ist“, sagt Michael. „Weil Gold immer wieder umgearbeitet, aufgearbeitet und neu verarbeitet wird. Das Goldwaschen liegt mir im Blut. Mein Ur-Ur-Ur-Großonkel war im Klondike und kam als reicher Mann zurück, aber menschlich verändert.

Outdoor-Leidenschaft für die ganze Familie

Seine Familie steht voll und ganz hinter seinem Hobby. „Ich darf ehrlich sein: Das sind genauso liebenswerte Spinner wie ich. Jeder auf seine eigene Art und Weise. Nerds, würde man sagen.“ Manchmal gehen sie auch gemeinsam Goldwaschen. „Wenn ich sehr viel Gold finden würde, würde ich es unter meiner Frau, meiner Tochter und meinem Sohn aufteilen. Und dann würde ich weiter Goldwaschen gehen.“

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