Seit der Flüchtlingswelle 2015 unterstützt Judith geflüchtete Menschen. Sie bringt den Menschen die deutsche Sprache bei, hilft bei der Wohnungssuche. Zuerst ehrenamtlich – neben ihrem Job als Grundschullehrerin.
„Mir hat es Freude gemacht, diese Menschen, die hilflos sind, zu unterstützen, sie zum Lächeln zu bringen.“
Helfen war schon immer ihr Ding. Sie half bei den Aufräumarbeiten im Ahrtal mit, betreute früher eine demente Frau, spielte Musik für Menschen in Altenheimen. Eigentlich wollte sie früher Musiktherapeutin werden, doch ihre damalige Geigenlehrerin riet ihr davon ab, weil sie der Meinung war, dass sie die Fälle und Probleme privat nicht loslassen kann. Also wird sie Lehrerin, arbeitet an einer Grundschule in Speyer. 2015 kommt sie zum ersten Mal in Kontakt mit geflüchteten Menschen. Meldet sich beim Roten Kreuz, möchte mithelfen.
Seit 2022 arbeitet sie hauptberuflich bei der Afa in Speyer, der Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende. Unterrichtet Flüchtlingskinder.
„Oft warten die Kinder schon vor Unterrichtsbeginn auf mich. Die meisten kommen zu mir, ohne ein Wort Deutsch zu sprechen. Viele haben noch nie Schreiben oder Lesen gelernt. Das ist schon eine große Herausforderung, aber es freut mich auch zu sehen, dass die Kinder freiwillig kommen und unbedingt lernen wollen. Ich schau immer, wie ich ihnen am besten helfen kann.“
Ihre Arbeit kommt gut an. Immer wieder wird Judith mit kleinen Gesten wie einer Zeichnung oder Umarmung gezeigt, wie wichtig ihr Engagement ist. Aber nicht alle aus ihrem Umfeld finden ihr Engagement gut. Manche haben Angst um sie, andere sagen, es kämen zu viele Geflüchtete nach Deutschland. Doch davon lässt sie sich nicht beirren.
„Die Sprache ist der Schlüssel zu Integration. Das möchte ich fördern und auch zeigen, dass man offen sein kann gegenüber von Menschen aus anderen Kulturen.“
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