„Es ist nicht so einfach” – da können viele Menschen in der Alltagspflege wohl ein Lied von singen. Der Umgang mit den Ältesten der Gesellschaft ist herausfordernd. Aber ob sich das auch aus der Chefetage so gut nachvollziehen lässt? Nein, sagt André. Als Geschäftsführer der Diakonie Baden beschließt er, eine Woche als Pfleger mit anzupacken.
Tausche Theorie gegen Praxis
Statt der Theorie am Schreibtisch, will er miterleben, wie Pflege wirklich abläuft: als Pfleger, unter Aufsicht und Anleitung von Mitarbeitenden. Das ist auch der Anspruch von Altenpfleger Johannes: „Es geht um sehr realistische Situationen. Er soll hier wirklich nicht zuschauen, er soll hier arbeiten und mitarbeiten.“ Vom Weckdienst, über das Essen bis hin zur Körperhygiene: André ist immer dabei.
Anpacken im Pflegedienst
So umsorgt zu werden, ist für viele Bewohnerinnen und Bewohnern von Pflegeheimen in Baden- Württemberg leider nicht ganz so selbstverständlich, denn an einigen Orten herrscht Personalmangel. Um dem entgegenzuwirken, werden oft Quereinsteiger eingesetzt – die müssen aber auch erst einmal geschult werden. So eine Schulung steht auch für André auf dem Plan. Wie sonst die Bewohner und Bewohnerinnen, wird auch er mit einem Transfergerät vom Bett in den Rollstuhl befördert. Da sind viel Kommunikation und ein enger Austausch nötig. „Wir haben uns auch gleich geduzt, weil das in der Pflege ja auch der Alltag ist. Ich finde es toll, dass er wirklich so an die Basis gekommen ist”, sagt Altenpflegerin Gordana.
Insgesamt verbringt Geschäftsführer André eine Woche in der Altenpflege, um dabei so viele echte Erfahrungen wie möglich sammeln. Damit er zurück am Schreibtisch weiß, wovon er spricht.