Hans-Günther verlor 1944 seine Eltern bei einem Luftangriff auf Heilbronn. Er verarbeitet den Verlust auf musikalische Weise und komponiert eine Sinfonie.
Musik oder Medizin
Geboren wurde Hans-Günther im Jahr 1925 in der Nähe von Heilbronn. Schon früh entwickelt er eine Leidenschaft für das Musizieren. Dieses Talent wurde ihm in die Wiege gelegt: Seine Mutter studierte Gesang und sein Vater war Musiklehrer. „Dass ich mit Musik einmal mein Geld verdiene, hätte ich damals nie gedacht”, erzählt Hans-Günther. Denn damals will er unbedingt Medizin studieren.
Als Sanitäter im Zweiten Weltkrieg
Der Zweite Weltkrieg bricht aus: Nach der Schulzeit bewirbt sich Hans-Günther als Sanitätsoffizier bei der Luftwaffe. Der erste Fronteinsatz ist in der Ukraine, später geht es für ihn nach Frankreich. Zu diesem Zeitpunkt ist er 19 Jahre alt.
In Frankreich bekommt Hans-Günther dann die erschreckende Nachricht: Er erfährt vom Luftangriff auf Heilbronn. „Ich hatte noch den rot feurigen Himmel vom Elsass aus gesehen.” Außerdem erfährt er, dass seine Eltern bei dem Angriff ums Leben kamen. Für den 19-jährigen ein Schock.
Hans-Günther bekommt daraufhin sogenannten Fronturlaub. Aber ein Zuhause hat er nicht mehr. Doch seine Freundin Gabriele, seine spätere Frau, nimmt ihn auf. Der Krieg ist jedoch noch nicht vorbei und Hans-Günther muss wieder an die Front. In den letzten Kriegstagen gerät er in amerikanische Gefangenschaft.
Sinfonie für seine Eltern
Nach Kriegsende und der Gefangenschaft ist er wieder mit Gabriele vereint. Sie heiraten und ziehen nach Stuttgart. Seine medizinische Karriere kann Hans-Günther jedoch nicht mehr abschließen, da alle Studienplätze belegt sind. So entschließt er sich Musik zu studieren. Er wird ein erfolgreicher Komponist und komponiert für seine verstorbenen Eltern eine Sinfonie. Darin verarbeitet Hans-Günther den Schrecken des Krieges und seinen großen Verlust.
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