Die Arbeit als Freier Redner
Markus arbeitet seit 2019 als Freier Redner. Alles beginnt mit einem Zufall. Ein befreundetes Ehepaar fragt Markus, ob er sie bei ihrer Hochzeit trauen könne, da sie keinen passenden Redner finden. „Ich bin ein Mensch, der aus dem Bauch heraus reagiert und ich sagte spontan: Ja!“, erklärt Markus. Anfang 2023 macht er bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) zusätzlich eine Ausbildung zum Trauer-Redner und gibt hierfür seinen Job als Marketingleiter in einer Brauerei auf. „Ich habe gemerkt, dass ich die Vollzeitstelle und die Rednertätigkeit nicht unter einen Hut bekomme. Ich musste eine Entscheidung treffen und mein Herz schlägt für das Trauer-Redner-Dasein.“
Das Leben feiern
Als Trauer-Redner gestaltet Markus Lebensfeiern für verstorbene Menschen. „Ich spreche von Lebensfeiern und nicht von Trauerfeiern oder Beerdigungen, da es um Eines geht: Das Leben zu feiern. Ich glaube, in jedem Leben gibt es viele Gründe zu feiern.” Lebensfeiern können im Gegensatz zu Beisetzungen überall stattfinden. „Ich hatte schon eine Lebensfeier auf einem Berg, einer Almhütte oder auf einer grünen Wiese – dem Lieblingsplatz des Verstorbenen“, erklärt der 52-Jährige.
Freude statt Trauer
Jede Lebensfeier ist für Markus einzigartig und kann von den Angehörigen individuell gestaltet werden. „Eine Frau sagte mal zu mir: ‚Mir hätte nichts Besseres begegnen können in meinem Leben, als dieser Mann. Ich bin so dankbar dafür und ich möchte eines nicht: Traurig sein an seinem Grab. Ich möchte, dass wir wirklich feiern.‘ Die Frau hat alle gebeten in bunter Kleidung zu kommen und es war auch ganz klar, dass der Nachbar, ein Brenner, den Schnaps mitbringen wird”, erinnert sich Markus.
Dankbarkeit am Grab
Die Dankbarkeit der Angehörigen nach einer Lebensfeier zu spüren, bedeutet Markus sehr viel: „Manchmal ist es einfach schön, wenn sich jemand vor dem Sarg oder der Urne verabschiedet, meine Hand nimmt und einfach nur ein ganz stilles Danke flüstert.”
Pias Stimme bleibt – auch nach dem Tod
Pia starb an einem unheilbaren Hirntumor. Zuvor hat sie ein Hörbuch mit Geschichten aus ihrem Leben aufgenommen. Für ihre Familie ein besonderes Geschenk.
Tierbestatter als Beruf?
Pierre aus Göppingen hatte selbst immer Haustiere. Ihr Tod und wie damit umgegangen wurde, inspirierten ihn zu seinem heutigen Beruf: Tierbestatter.
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