Patrick aus Tettnang liebt gutes Essen. Seit er viel auf Reisen war, hat er einen ganz neuen Bezug dazu – auch zu heimischen Obst- und Gemüsesorten. Neben gutem Geschmack haben die nämlich noch viele andere Vorteile.
Patrick führt stolz durch seinen Garten, der nur so überquillt an seltenen Gemüse- und Obstsorten. „Was man nicht kennt, vermisst man auch nicht“, sagt er. Darum seien in Deutschland 75 bis 90 % aller alten Obst- und Gemüsesorten verschwunden. „Weil die hochgezüchteten Tomaten, Gurken, Paprikas, die hier angebaut werden, schöner aussehen, lange im Regal haltbar sind und dadurch deutlich mehr Gewinn abwerfen.“
Monokulturen als Problem
Das sei nicht nur für die Anbaukultur schade, sondern auch ein ökologisches Problem, sagt Patrick: „Durch die Monokulturen werden die Böden ausgelaugt. Wenn diese ‚Industrie- Pflanzen‘ von Schädlingen oder Viren befallen werden, können ganze Ernten ausfallen. Und dann gäbe es womöglich Versorgungsprobleme. Dass sowas nicht undenkbar ist, sehen wir ja gerade am Covid-Virus.“
Die Nachfrage ist da
Seine kleinen Tomaten, die Bohnen, die es in keinem Supermarkt gibt, könnten so etwas verhindern: „Bei der Vielfalt der alten Sorten haben wir bessere Reaktionsmöglichkeiten. Außerdem schmecken sie viel besser! Das sehen wir auch bei Verkostungen unserer alten Sorten auf Wochenmärkten. Da kommen in Tübingen schon mal 1000 bis 1500 Kunden am Tag vorbei. Und unser gesamtes Saatgut war sofort ausverkauft. Da sieht man, dass es eine Nachfrage gibt. Manche suchen nach alten Sorten, die sie noch von der Oma kennen. Junge Familien wollen oft robustes Saatgut, das sie Zuhause anbauen können.“
Obstsorten retten
Worauf hofft Patrick? „Mein Traum wär‘s, wenn ich was dazu beitragen kann, dass die Leute auf den Geschmack kommen und diese alten, geschmacklich besseren und gesünderen Sorten ihren Weg zurück in unser Leben finden.“
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