Metzgerhandwerk – das Erbe von Opa
Melissa hat ihren Traumjob gefunden: Metzgerin. Ihr gefällt, dass sie Einfluss auf das Produkt hat, das sie herstellt, zum Beispiel, was die Rezeptur angeht. Außerdem liebt sie Fleisch: „Ich esse liebend gerne Fleisch. Vielleicht auch einen Tick zu viel.” Die Begeisterung fürs Metzgerhandwerk kommt durch ihren Opa: Er war auch Metzger. Und obwohl er stirbt, als Melissa vier Jahre alt ist, ist sie ihm sehr verbunden. „Opa wäre sicher stolz auf mich”, sagt sie.
Lehre als Bankkauffrau vs. arbeiten in einer Metzgerei
Während ihr Opa sie in Sachen Metzgerei beeinflusst, haben ihre Mutter und ihre Oma Melissa dazu bewegt, eine Lehre bei der Bank zu machen. „Meine Mama hatte Sorge. Und meinte: Lern was Gescheites, was du auch im Alter machen kannst.” Nachdem sich Melissa dann aber doch für das Handwerk entscheidet, ist ihre Oma zunächst ein wenig entsetzt, schildert Melissa. „Meine Oma hat gesagt: Du spinnst! Bist du sicher, dass du das machen willst?”
Traum von einer eigenen Hofmetzgerei
Trotz der Meinungsverschiedenheiten, eine Gemeinsamkeit gibt es in Melissas Familie. „Die essen alle gerne Fleisch. Wenn ich auf meine Familie schaue, dann habe ich keine Sorge, dass ich irgendwann keine Arbeit mehr habe.” Wichtig ist für Melissa dabei, dass die Qualität stimmt. Deshalb entscheidet sie sich auch schon während ihrer Ausbildung, das Schlachten zu lernen. Das gehört für sie einfach dazu. Gelernt hat sie das bei einem Schlachthof in Überlingen, der besondere Anforderungen für Tierwohl und Fleischqualität erfüllt. Denn Melissa ist wichtig, dass die Tiere bei der Schlachtung möglichst wenig leiden. Derzeit arbeitet sie neben der Arbeit als Metzger-Gesellin auch noch für eine Schäferei und hilft beim Schlachten der Lämmer. Ihr Wunsch ist es, irgendwann eine eigene Hofmetzgerei aufzumachen.