Highlight am 17. Oktober

Heute: Supermond trifft auf Kometen - Gipfeltreffen am Abendhimmel

Stand
Autor/in
Uwe Gradwohl
Uwe Gradwohl, Leiter der Redaktion SWR Wissen Aktuell.
Onlinefassung
Lilly Zerbst
Portraitbild der Reporterin Lilly Zerbst.

Doppeltes Schauspiel am Abendhimmel: Zum einen zeigt sich der Supermond, zum anderen befindet sich der Komet C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas immer noch am Abendhimmel.

Supermond - was ist das und weshalb heißt er so?

Der Mond saust nicht auf einer kreisrunden Bahn um die Erde, sondern auf einer elliptischen Bahn. Deshalb ist er mal weiter von der Erde entfernt und dann wieder näher an ihr dran.

Wenn der Mond den erdnächsten Punkt auf seiner Bahn erreicht und gleichzeitig auch noch als Vollmond zu sehen ist, dann nennt man das auch einen Supermond. Das ist kein Fachausdruck der Astronomen, sondern eine kreative Wortschöpfung von Journalisten, ursprünglich aus den USA, die sich nach und nach für dieses Ereignis auch bei uns etabliert hat.

Sieht der Supermond dann tatsächlich anders aus?

Weil ein Super-Vollmond der Erde näher ist als ein gewöhnlicher Vollmond, sollte er uns auch ein wenig größer und heller erscheinen.

Aber: Der Größenunterschied zwischen normalem Vollmond und supernahem Vollmond fällt nicht wirklich auf. Er ist ungefähr ein Siebtel größer, 14 Prozent genau genommen. Dass uns das eigentlich nicht wirklich auffallen kann liegt daran, dass kein zweiter Mond am Himmel ist, mit dem man die Größe vergleichen könnte.

Der Supermond erscheint heute am Abendhimmel 14 Prozent größer als ein normaler Mond. Erkennbar größer wirkt er aber nur dank einer optischen Täuschung.
Der Supermond erscheint heute am Abendhimmel 14 Prozent größer als ein normaler Mond. Erkennbar größer wirkt er aber nur dank einer optischen Täuschung.

Es ist leider kein großer Effekt, aber wenn in den Medien vom Supermond die Rede ist, dann schauen sich tatsächlich viele Menschen den Vollmond am Abend an. Und wenn der aufgeht, dann erscheint er, solange er nahe am Horizont steht, tatsächlich größer.

Das liegt aber nicht daran, dass er uns näher ist, sondern an einer optischen Täuschung, für die die Wissenschaft noch eine Erklärung sucht. Der am Horizont aufgehende Mond erscheint uns größer als der hoch am Himmel stehende Mond. Das ist aber unabhängig von der Frage, ob es ein Supermond ist oder nicht.

Kommen sich der Supermond und der Komet Tsuchinshan-Atlas in die Quere?

Nein, die beiden und haben sich sauber am Himmel verteilt. Komet Tsuchinshan-Atlas ist in Richtung der untergegangenen Sonne im Westen zu sehen - und zwar tief am Westhorizont für eine Dauer von circa eineinhalb Stunden nach Sonnenuntergang. Um ihn zu sehen, braucht man einen wirklich freien Blick an den Westhorizont.

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Der Supermond dagegen geht zu diesem Zeitpunkt gerade auf der anderen Seite im Osten auf. Das helle Vollmondlicht im Osten ist deshalb kein Problem für den Kometen im Westen, der Komet ist dort hell genug, dass man ihn gut sehen kann – wenn das Wetter in der fraglichen Zeit mitspielt.

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