Das Robert-Koch-Institut in Berlin ist die Bundesbehörde für Infektionskrankrankheiten. Es untersteht dem Gesundheitsministerium und beobachtet im Normalfall Gesundheitsgefahren wie zum Beispiel die Verbreitung der Influenza. Nun hat das RKI eine zentrale Aufgabe beim Umgang mit der Corona Krise. Es informiert täglich über die Corona- Infektionslage. Nun hat der Präsident des RKI, Lotthar Wieler, das Risiko für die Bevölkerung durch das Virus von bisher mäßig auf hoch gesetzt.
Was bedeutet das?
Das Robert-Koch-Institut reagiert damit auf die veränderte Lage im Land.
Die Kriterien für die Risikoeinschätzung sind zum Beispiel die Übertragbarkeit eines Virus. Das bedeutet zunächst wieviel gemeldete Infektionen es gibt und wie hoch der Anteil derer ist, die schwer an diesem Virus erkranken. Weiter wird auch gecheckt, wie stark die Gesundheitsversorgung ausgelastet ist.
Warum wurde das Risiko für die Bevölkerung hochgestuft?
Es hat sich seit Beginn der Corona-Krise in Deutschland einiges verändert:
- Man kann nicht mehr alle Fälle rückverfolgen und die Zahl der schweren Verläufe steigt und wird vermutlich auch noch weiter steigen
- Es gibt laut dem RKI-Leiter auch Regionen in Deutschland, wo die Lage noch kritischer ist. Zum Beispiel im Landkreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen, dort sei das Risiko für die Menschen nicht nur hoch, sondern sehr hoch.
- Mittlerweile gibt es Alarmsignale auch aus gut ausgestatteten Kliniken. Das macht es noch wichtiger, dass jetzt wirklich jeder mitarbeitet, um das Virus einzudämmen.
Was ist die Folge?
Die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen wie zum Beispiel Ladenschließungen, Sperrung der Grenzen, Schließung der Sport- und Spielplätze etc. sind Zeichen dieser neuen Einschätzung. Es wird dadurch versucht, die Ausbreitung der Infektionen im Land zu begrenzen.
Diese Kategorien gering – mäßig – hoch und sehr hoch wurden übrigens entwickelt, um zu beurteilen, wie schwer die Grippesaison jedes Jahr ausfällt.