Corona macht auch die Forschung schwierig – selbst am Südpol. In der Antarktis liegen viele Stationen, die zum Beispiel zur Beobachtung des Klimawandels wichtig sind. Um Wissenschaftler und Crew trotzdem sicher zu ihrem Ziel zu bringen, startet die Lufthansa nach langen Vorbereitungen den längsten Passagierflug in ihrer Geschichte.
Mehr als 13.700 Kilometer Flug
Von Hamburg nach Mount Pleasant, die Militärbasis der Falklandinseln braucht der Lufthansa-Airbus A350 rund 15 Stunden. Mehr als 13.700 Kilometer legt die Maschine zurück in der Zeit zurück. An Bord des Nonstop-Fluges sind 92 Passagiere. Die eine Hälfte ist die neue Schiffsbesatzung des Forschungsschiffs „Polarstern“, die andere ein Team aus Wissenschaftlern, das an einer Forschungsexpedition im Südpolarmeer teilnimmt.
Ursprüngliche Route gesperrt
Normalerweise reisen die deutschen Forschenden über Südafrika in die Antarktis. Coronabedingter Infektionsschutz und Reisebeschränkungen machen dies unmöglich.
Um sicher zu gehen, dass nicht über den XXL-Langstreckenflug Corona in die Antarktis-Station gelangt wurden alle 92 Passagiere mehrfach Corona-getestet und waren, wie auch die Lufthansa-Crew, bis zum Abflug 14 Tage in Einzelquarantäne.
Klimaforschung muss nahtlos weiter gehen
Schon im Dezember hat die "Polarstern" die neue Crew der „Neumayer-3“-Station vom Bremerhaven in die Atka-Bucht gebracht. Danach hatte sie dort in der Antarktis an der Schelfeiskante angelegt. Diese lange Fahrt war ebenfalls nötig, um ein Einschleppen von Corona in die Antarktis und die Forschungsstation zu verhindern.
In der „Neumayer-3“-Station untersuchen Expertinnen und Experten vom Alfred-Wegener-Institut des Helmholtz-Zentrums für Polar- und Meeres-Forschung Ozeanströmungen, Meereis und Kohlenstoffkreislauf. Diese Langzeitmessungen sind unter anderem Teil der Datengrundlage in Sachen Klimawandel. Daher ist es wichtig, dass diese nahtlos weitergehen.
Rückflug für alte Crew
Auf der Rückfahrt der „Polarstern“ aus dem ewigen Eis war die alte Besatzung der Forschungsstation an Bord. Die geht jetzt in Port Stanley von Bord und fliegt dann übermorgen mit der ebenfalls ausgewechselten Schiffsbesatzung nach Deutschland zurück.