Am Sonntag, dem 17. November, erreichen die Leoniden-Sternschnuppen ihr Maximum. Im Vergleich zu anderen Sternschnuppenströmen wird es aber bescheiden ausfallen. Uwe Gradwohl aus der ARD Wissenschaftsredaktion:
Während bei den Perseiden im August bei optimalen Bedingungen bis zu 100 Stück pro Stunde entdeckt werden konnten, sind bei den Leoniden nur bis zu 10 Leuchtspuren pro Stunde am Himmel zu erwarten.
Wichtigste Bedingungen für die Sichtung von Sternschnuppen ist tiefe Dunkelheit, also die völlige Abwesenheit des Streulichts von Siedlungen und Städten. Eine Bedingung, die in den meisten Regionen Deutschlands nur schwer einzuhalten ist. Erschwerend kommt in diesen Tagen hinzu, dass zum Leoniden-Maximum der Mond hell am Himmel steht und damit viele der Leuchtspuren überstrahlt.
Über das Jahr hinweg kommt es immer wieder die Sternschnuppenereignissen. Denn die Erde fliegt auf ihren Weg um die Sonne ständig durch Staubwolken. Diese Wolken sind Hinterlassenschaften von Kometen und Asteroiden. Unter den Wärmestress im inneren Bereich des Sonnensystems verlieren sie Staub und Gestein, dass sich entlang der Flugbahn dieser Himmelskörper verteilt.
Ursprung des Leonidenstaubs ist der Komet 55P/Temple-Tuttle. Bereits millimetergroße Staubteilchen pressen beim Eintritt in die Erdatmosphäre die Luft derart stark zusammen, dass sie sich entlang der Flugbahn der Staubteilchen für Sekundenbruchteile in leuchtendes Plasma verwandelt.
Die Anzahl der zu beobachtenden Leoniden schwankt, weil die Erde die Staubwolke im All jedes Jahr ein einer anderen Stelle durchquert. Erwischt sie eine dichtere Stelle der Wolke, sind in der Folge auch mehr Leoniden zu sehen. Ein starker Sternschnuppensturm mit bis zu 1000 Leoniden pro Stunde könnte nach dem Jahr 2031 zu erwarten sein. Dann wird die Erde die Bahn des Kometen Temple-Tuttle kreuzen, kurz nachdem dieser das innere Sonnensystem passiert und dabei dichten Staub hinterlassen hat.