Weltraum

Leoniden-Sternschnuppen erreichen ihren Höhepunkt

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Autor/in
Uwe Gradwohl
Uwe Gradwohl, Leiter der Redaktion SWR Wissen Aktuell.
Onlinefassung
Leila Boucheligua

Kommenden Sonntag, am 17. November 2024, erreichen die Leoniden-Sternschnuppen ihren Höhepunkt. Doch im Vergleich mit anderen Sternschnuppenströmen wird der Leoniden-Schauer am Nachthimmel eher bescheiden ausfallen.

Bei den Perseiden im August konnten bei optimalen Bedingungen bis zu 100 Stück pro Stunde beobachtet werden. Bei den nun auf uns zukommenden Leoniden sind nur bis zu 10 Leuchtspuren pro Stunde am Himmel zu erwarten. 

Wichtigste Bedingungen für die Sichtung von Sternschnuppen ist tiefe Dunkelheit, also die völlige Abwesenheit des Streulichts von Siedlungen und Städten.

Eine Bedingung, die in den meisten Regionen Deutschlands nur schwer einzuhalten ist. Erschwerend kommt in diesen Tagen hinzu, dass zum Leoniden-Maximum der Mond hell am Himmel steht und damit viele der Leuchtspuren überstrahlt. 

Sternschnuppen gibt es ganzjährig zu sehen

Über das Jahr hinweg kommt es immer wieder zu Sternschnuppenereignissen. Die bekanntesten Sternschnuppenströme sind die Perseiden im August, die Leoniden im November, die Geminiden im Dezember und die Quadrantiden Anfang Januar.

Genau genommen gibt es kaum einen Monat, in dem keine Sternschnuppen beobachtet werden könnten. Denn die Erde fliegt auf ihren Weg um die Sonne ständig durch Staubwolken.

Diese Wolken sind Hinterlassenschaften von Kometen und Asteroiden. Unter dem Wärmestress im inneren Bereich des Sonnensystems platzen von ihnen Staub und Gestein ab und verteilen sich entlang der Flugbahn dieser Himmelskörper im All.

Komet zieht Staubwolke hinter sich her
Sternschnuppen sind verglühende Teilchen aus den Staubwolken, die Kometen und Asteroiden hinter sich herziehen.

Ursprung des Leonidenstaubs ist der Komet 55P/Temple-Tuttle, der rund 33 Jahre für eine Sonnenumrundung benötigt. Forschende schätzen, dass aus dem Weltall jeden Tag bis zu 100 Tonnen Material in die Erdatmosphäre eintauchen.

Bereits millimetergroße Staubteilchen pressen beim Eintritt in die Erdatmosphäre die Luft derart stark zusammen, dass sie sich entlang der Flugbahn der Staubteilchen für Sekundenbruchteile in leuchtendes Plasma verwandelt. 

„Leoniden“ leiten sich namentlich vom Sternbild des Löwen ab

Weil sie zu einer weit weniger attraktiven Jahreszeit als die Perseiden über den Himmel ziehen, müssen die Leoniden, Geminiden und Quadrantiden mit weniger Publikum am Erdboden zufrieden sein.

Denn während sich die Perseiden in warmen Hochsommernächten bequem vom Liegestuhl aus beobachten lassen, erfordert das Beobachten von Quadrantiden, Geminiden und Leoniden eine gewisse Toleranz gegenüber kalten und feuchten Herbst- und Winternächten.

Richtig anstrengend wird die Leonidenjagd durch den Umstand, dass die Leuchtmeteore vor allem im Umfeld des Sternbilds Löwe zu sehen sind und das steht erst in den frühen und damit besonders kühlen Morgenstunden hoch am Südosthimmel. Von lateinischen Namen dieses Sternbilds („Leo“) leitet sich auch der Name des Sternschnuppenstroms ab.  

Starker Sturm mit Leoniden-Sternschnuppen wird erst nach dem Jahr 2031 erwartet

Die jährliche Anzahl der zu beobachtenden Leoniden schwankt, weil die Erde die Staubwolke im All jedes Jahr ein einer anderen Stelle durchquert. Erwischt sie eine dichtere Stelle der Wolke, sind in der Folge auch mehr Leoniden zu sehen.

Ein starker Sternschnuppensturm mit bis zu 1000 Leoniden pro Stunde könnte nach dem Jahr 2031 zu erwarten sein. Dann wird die Erde die Bahn des Kometen Temple-Tuttle kreuzen, kurz nachdem dieser das innere Sonnensystem passiert und dabei dichten Staub hinterlassen hat. 

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