Prof. Almut Arneth vom Alpin-Campus des Karlsruher Instituts für Technologie erhält den bedeutendsten deutschen Wissenschaftspreis, den Leibniz-Preis für herausragende Forschungsarbeiten zu den Wechselwirkungen und Rückkopplungen zwischen Landökosystemen und dem Klimawandel.
Landnutzung und Klimaveränderungen
Ihre Arbeiten haben, so heißt es in der Begründung der Jury, erheblich zu einem besseren Verständnis dieser Abhängigkeiten beigetragen. Denn zum einen wirken sich Klimaveränderungen auf Ökosysteme aus, zum anderen verändert die Landnutzung das regionale Klima. Dabei ist die zur Verfügung stehende Landfläche begrenzt, gleichzeitig gibt es immer mehr Menschen auf der Erde.
Die Forscherin zählt zu den weltweit am meisten zitierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Sie ist Mitglied im Weltklimarat und im Welt-Diversitätsrat und kümmert sich um die Auswirkungen der Landnutzung durch den Menschen.
Sie forscht nach Antworten auf Fragen wie welche Rolle spielt das Auftauen der Permafrostböden für das Klima, welche die vielen Brände der vergangenen Jahre, was könnte eine veränderte Landnutzung bedeuten oder...
… und bindet so bis zu 30 Prozenz des Kohlendioxids. Diese und weitere Fragen rechnet Almut Arneth zusammen mit ihrem Team in komplexen Computersimulationen. Dabei wird immer deutlicher: Der Klimawandel kommt mit Macht. Das ist inzwischen auch schon in der Bevölkerung angekommen, sagt die Professorin, heute fragt niemand mehr, ob er kommt, sondern eher was wir dagegen tun können.
Der Klimawandel kommt
Seit 40 Jahren weiß man vom Treibhauseffekt durch CO2 Emissionen, da könnte man als mahnende Wissenschaftlerin schon manchmal verzweifeln, sagt Almut Arneth. Sie erhält nun 2,5 Millionen Euro für ihre Forschungen in den kommenden 7 Jahren.
Das Geld will sie für weitere Erkenntnisse zum Thema Artensterben und Klimawandel verwenden. Es ist bereits bekannt, dass Ökosysteme mit einer hohen Artenvielfalt stabiler sind gegen Stress, auch Klimastress.
Aber da bedarf es einfach weiterer Forschungen, um diesem Problem besser begegnen zu können. Und die wird sie konsequent verfolgen, sagt Karl-Friedrich Ziegahn, er war viele Jahre lang als Bereichsleiter für „Natürliche und gebaute Umwelten“ am KIT auch für Almut Arneth zuständig. Er schätzt seine Kollegin für ihre ausdrucksstarke Persönlichkeit, ihr großes Engagement, ihre Zähigkeit Themen zu verfolgen und ihre Fähigkeit junge Menschen für die Wissenschaft zu begeistern.
Denn das wird immer wichtiger im Kampf gegen den Klimawandel. Da braucht es viele kluge Köpfe und da wird es nicht die eine große Patentlösung geben, sagt Almut Arneth.
Almuth Arneth will dazu ihren Beitrag mit neuen Erkenntnissen leisten und da ist das mit dem Leibniz-Preis verbundene Geld wirklich gut angelegt, sagt auch ihr Bereichsleiter Prof. Johannes Orphal am KIT.