Innovation

Klimaschutz: Recyclinghof aus BW speichert CO2 in Beton

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Autor/in
Frank Wittig
Frank Wittig, Reporter für SWR Wissen aktuell
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Lilly Zerbst
Portraitbild der Reporterin Lilly Zerbst.

Dank einer innovativen Methode spart ein Recyclinghof in Kirchheim Teck jährlich tausend Tonnen CO2 ein. Über Jahre wurde der Hof in Richtung Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft entwickelt.

Kreislaufwirtschaft ist ein lohnendes Ziel für Umwelt- und Klimaschutz. Sie schont Ressourcen und spart Energie. Mit ihrem Recyclinghof verfolgt die Firma Feeß dieses Ziel seit vielen Jahren und ist dafür auch schon mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet worden.

Seit November letzten Jahres hat die Firma eine neue Technologie im Einsatz, die ihre Ökobilanz nochmals verbessert. Damit kann sie erhebliche Mengen des Treibhausgases CO2 dauerhaft in Beton binden.

Kreislaufwirtschaft: Neue Rohstoffe aus altem Schulhaus

Die Mauern des alten Schulhauses in Altbach im Süden von Stuttgart zerbröseln wie ein Keks in der hydraulischen Zange des Baustoffrecyclers Feeß. Aus dem Schutt macht die Firma wertvolle Rohstoffe für die Bauindustrie. Ein Verfahren, das in Deutschland noch viel zu selten zum Einsatz komme, sagt Alexander Feeß, Juniorchef der Unternehmer aus Kirchheim Teck.

Abriss des alten Schulhauses in Altbach. Der Bauschutt wird auf dem Recyclinghof der Firma Feeß wieder zu Rohstoffen recycelt - mit einer viel besseren Umweltbilanz als neues Rohmaterial.
Abriss des alten Schulhauses in Altbach. Der Bauschutt wird auf dem Recyclinghof der Firma Feeß wieder zu Rohstoffen recycelt - mit einer viel besseren Umweltbilanz als neues Rohmaterial.

Kurze Transportwege und Recycling für mehr Klimaschutz

Wenige Kilometer von der abgerissenen Schule entfernt liegt der Recyclinghof von Feeß in Kirchheim Teck. Auch durch die kurzen Transportwege werden klimaschädliche Emissionen gespart. "Die Alternative ist, das Material - so machen es viele in Deutschland leider immer - von hier zum Beispiel nach Frankreich zu fahren. Das heißt 100 Kilometer und mehr Wegstrecke (...) anstatt zehn Kilometer auf den nächstgelegenen Recyclinghof", erklärt Alexander Feeß, Juniorchef der Firma.

Auf dem Recyclinghof der Firma Feeß wird Baustoff recyclet und CO2 in Beton gebunden.
Auf dem Recyclinghof der Firma Feeß wird Baustoff recycelt und CO2 in Beton gebunden.

Durch den Maschinenpark des Baustoffrecyclers Feeß laufen pro Jahr einige 100.000 Tonnen Abbruchmaterial. 99 Prozent des Bauschutts werden hier hochwertig zu 40 verschiedenen Baumaterialien aufgearbeitet - vom Schüttmaterial zur Unterfütterung im Straßenbau bis zu Sand und Splitt für Beton.

Durch die kürzeren Transportwege und durch Ressourcenschonung könne der Recyclingplatz jährlich 6.000 bis 7.000 Tonnen CO2 einsparen, erklärt Walter Feeß, Seniorchef des Hofs. Über die Jahre hat er sein Unternehmen konsequent in Richtung Umwelt- und Klimaschutz entwickelt.

Neue Anlage spart weitere Tonnen CO2 ein

Die im November in Betrieb genommene Karbonatisierungsanlage ist der neue Stolz der Firma. Es handelt sich dabei um geschlossene Silos, in denen der geschredderte Beton mit CO2 bedampft wird. Beton kann CO2 in einer Menge von ein bis zwei Prozent seines Gewichts dauerhaft binden.

Dabei mineralisiert CO2 im Beton und wird zu Kalkstein. Unter normalen Umweltbedingungen dauert das allerdings Jahrzehnte. Wenn der geschredderte Beton mit reinem CO2 bedampft wird, passiert das in nur drei Stunden.

Mit der Karbonatisierungsanlage können wir nochmal 1.000 Tonnen CO2 jedes Jahr zusätzlich einsparen.

Das CO2, das die Betonbrösel aufnehmen, ist Abfall aus einer Biogasanlage in der Nähe und würde ohne das Recycling einfach in die Atmosphäre entsorgt werden. Der karbonatisierte Beton hat durch die Kalkeinlagerungen eine höhere Qualität als neues Rohmaterial. Und außerdem eine viel bessere Umweltbilanz.

Mit 70.000.000 Tonnen pro Jahr bilden mineralische Abfälle wie Bauschutt den größten Abfallstrom in Deutschland. So hat der Abbruchbeton als CO2-Senke ein enormes Potenzial, sagt Walter Fees.

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Statt Abfall wertvoller CO2-Speicher: Recyclingbeton macht es möglich

Kreislaufwirtschaft ist ein lohnendes Ziel für Umwelt- und Klimaschutz. Einer der größten Baustoffrecycler Deutschlands, die Firma Feeß aus Kirchheim/Teck, verfolgt dieses Ziel seit vielen Jahren und ist dafür auch schon mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet worden. Seit November letzten Jahres hat die Firma eine neue Technologie im Einsatz, die ihre Ökobilanz nochmals verbessert.