Kreislaufwirtschaft ist ein lohnendes Ziel für Umwelt- und Klimaschutz. Sie schont Ressourcen und spart Energie. Mit ihrem Recyclinghof verfolgt die Firma Feeß dieses Ziel seit vielen Jahren und ist dafür auch schon mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet worden.
Seit November letzten Jahres hat die Firma eine neue Technologie im Einsatz, die ihre Ökobilanz nochmals verbessert. Damit kann sie erhebliche Mengen des Treibhausgases CO2 dauerhaft in Beton binden.
Kreislaufwirtschaft: Neue Rohstoffe aus altem Schulhaus
Die Mauern des alten Schulhauses in Altbach im Süden von Stuttgart zerbröseln wie ein Keks in der hydraulischen Zange des Baustoffrecyclers Feeß. Aus dem Schutt macht die Firma wertvolle Rohstoffe für die Bauindustrie. Ein Verfahren, das in Deutschland noch viel zu selten zum Einsatz komme, sagt Alexander Feeß, Juniorchef der Unternehmer aus Kirchheim Teck.
Kurze Transportwege und Recycling für mehr Klimaschutz
Wenige Kilometer von der abgerissenen Schule entfernt liegt der Recyclinghof von Feeß in Kirchheim Teck. Auch durch die kurzen Transportwege werden klimaschädliche Emissionen gespart. "Die Alternative ist, das Material - so machen es viele in Deutschland leider immer - von hier zum Beispiel nach Frankreich zu fahren. Das heißt 100 Kilometer und mehr Wegstrecke (...) anstatt zehn Kilometer auf den nächstgelegenen Recyclinghof", erklärt Alexander Feeß, Juniorchef der Firma.
Durch den Maschinenpark des Baustoffrecyclers Feeß laufen pro Jahr einige 100.000 Tonnen Abbruchmaterial. 99 Prozent des Bauschutts werden hier hochwertig zu 40 verschiedenen Baumaterialien aufgearbeitet - vom Schüttmaterial zur Unterfütterung im Straßenbau bis zu Sand und Splitt für Beton.
Durch die kürzeren Transportwege und durch Ressourcenschonung könne der Recyclingplatz jährlich 6.000 bis 7.000 Tonnen CO2 einsparen, erklärt Walter Feeß, Seniorchef des Hofs. Über die Jahre hat er sein Unternehmen konsequent in Richtung Umwelt- und Klimaschutz entwickelt.
Neue Anlage spart weitere Tonnen CO2 ein
Die im November in Betrieb genommene Karbonatisierungsanlage ist der neue Stolz der Firma. Es handelt sich dabei um geschlossene Silos, in denen der geschredderte Beton mit CO2 bedampft wird. Beton kann CO2 in einer Menge von ein bis zwei Prozent seines Gewichts dauerhaft binden.
Dabei mineralisiert CO2 im Beton und wird zu Kalkstein. Unter normalen Umweltbedingungen dauert das allerdings Jahrzehnte. Wenn der geschredderte Beton mit reinem CO2 bedampft wird, passiert das in nur drei Stunden.
Das CO2, das die Betonbrösel aufnehmen, ist Abfall aus einer Biogasanlage in der Nähe und würde ohne das Recycling einfach in die Atmosphäre entsorgt werden. Der karbonatisierte Beton hat durch die Kalkeinlagerungen eine höhere Qualität als neues Rohmaterial. Und außerdem eine viel bessere Umweltbilanz.
Mit 70.000.000 Tonnen pro Jahr bilden mineralische Abfälle wie Bauschutt den größten Abfallstrom in Deutschland. So hat der Abbruchbeton als CO2-Senke ein enormes Potenzial, sagt Walter Fees.